Babyleiche in sächsischem Wald gefunden: Polizei bekommt bei "Aktenzeichen XY" wichtigen Tipp

Arnsdorf - Über den Fall der gefundenen Babyleiche von Arnsdorf hat am gestrigen Mittwochabend auch die ZDF-Fahndungssendung "Aktenzeichen XY ungelöst" berichtet. Die Kripo Görlitz erhofft sich so neue Hinweise zur Identität der Mutter oder sogar beiden Eltern des toten Kindes.

Am Tatort fand die Polizei unter anderem diesen schwarzen Plastikmüllsack. Darin lag der blaue Eimer mit den sterblichen Überresten des Babys.
Am Tatort fand die Polizei unter anderem diesen schwarzen Plastikmüllsack. Darin lag der blaue Eimer mit den sterblichen Überresten des Babys.  © Polizei Sachsen

Ende September 2021 fanden Spaziergänger im Karswald bei Arnsdorf (Landkreis Bautzen) in Sachsen, rund 20 Kilometer von Dresden entfernt, einen Müllsack mit dem kleinen Skelett sowie Geweberesten des Babys.

Weil die Polizei rund ein Jahr später noch immer im Dunkeln tappte, veröffentlichte sie im September 2022 Fotos vom Tatort und bat die Öffentlichkeit um Hilfe bei der Aufklärung der schrecklichen Entdeckung.

Inzwischen gibt es möglicherweise eine heiße Spur, denn laut einem Bodengutachten steht fest, dass die Leiche des Kindes zunächst im westlichen, mittleren oder tschechischen Teil des Erzgebirges oder im südlichen Vogtland vergraben wurde. Somit liegen der erste Ort, an dem das Neugeborene begraben wurde, und der spätere Fundort rund 100 bis 200 Kilometer auseinander.

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Viele Menschen berührt der Fall, der bei den Behörden zahlreiche Fragen aufwirft. Nun hoffen "Aktenzeichen XY ungelöst"-Moderator Rudi Cerne (64) und die Polizei Görlitz, die sich an die ZDF-Sendung wandte, auf neue Hinweise in dem ungelösten Kriminalfall. Die Redaktion sei "fassungslos" gewesen, als sie von den Geschehnissen erfahren habe, sagte Cerne.

Erschreckend: Das Baby sei zwischen der 35. und 40. Schwangerschaftswoche geboren worden und war nach der Geburt zumindest lebensfähig, hieß es in der aktuellen Sendung. Ob es nach der Geburt vielleicht erstickt wurde, lasse sich nicht mehr feststellen.

Zahlreiche Anrufe zur Herkunft von Handtuch und Waschlappen

Inzwischen konnte offenbar aufgeklärt werden, wer das Handtuch und den Waschlappen vertrieben hat. Dazu benötigt die Polizei keine weiteren Hinweise.
Inzwischen konnte offenbar aufgeklärt werden, wer das Handtuch und den Waschlappen vertrieben hat. Dazu benötigt die Polizei keine weiteren Hinweise.  © Polizei Sachsen

Im Eimer wurden außer den Knochen und Geweberesten vom Körper des Säuglings auch Überreste eines Waschlappens und eines Handtuchs entdeckt.

Beides zersetzte sich im Laufe der Zeit. Übrig geblieben sind zwei Etiketten mit Waschanleitung und der Aufschrift "nova FLAIR" sowie "Schlueterstraße 3, Düsseldorf".

Bis zum Ende der aktuellen Sendung gingen "unwahrscheinlich viele Anrufe zu dieser Schlueterstraße 3" ein, sagte Alfred Hettmer vom LKA Bayern, der die Zuschauer-Reaktionen zusammenfasste.

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"Wir wissen inzwischen, wer diese Handtücher beziehungsweise den Waschlappen vertrieben hat." Dazu sei die Polizei "von den Zuschauerinnen und Zuschauern ausgiebig in Kenntnis gesetzt" worden.

Die sterblichen Überreste des Babys wurden nahe der B6 bei Arnsdorf abgelegt. Dort fanden sie Spaziergänger in einem Wald.
Die sterblichen Überreste des Babys wurden nahe der B6 bei Arnsdorf abgelegt. Dort fanden sie Spaziergänger in einem Wald.  © xcitepress

Weitere Hinweise zur Herkunft des toten Babys, zur Mutter oder den Eltern des Kindes und zu den gefundenen Gegenständen nimmt die Kripo Görlitz, Telefon: 035814680 entgegen.

Titelfoto: Polizei Sachsen

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