Toter Säugling an Rheinufer entdeckt: Jetzt gehen Ermittler ins TV

Bonn - Mehr als drei Jahrzehnte nach den Verbrechen rollt die Bonner Polizei zwei ungeklärte Kriminalfälle neu auf. Im Fokus der Ermittlungen stehen dabei eine getötete 17-Jährige und ein toter Säugling. Beide Fälle werden am heutigen Mittwoch auch in der ZDF-Sendung "Aktenzeichen XY... Ungelöst" vorgestellt.

Ein toter Säugling am Rheinufer

In der Tasche, in der der tote Säugling abgelegt worden war, fanden die Ermittler mehrere Handtücher.
In der Tasche, in der der tote Säugling abgelegt worden war, fanden die Ermittler mehrere Handtücher.  © Bildmontage: Polizei Bonn

Wie die Beamten schilderten, hatte ein Spaziergänger am 10. Dezember 1987, einem Donnerstag, an der NATO-Rampe am Bonner Fritz-Schroeder-Ufer zwischen Wachsbleiche und Rosental eine schwarze Stofftasche gefunden, die unmittelbar an der Wasserlinie des Rheins abgestellt worden war.

Als der Zeuge damals einen Blick ins Innere der Tasche warf, machte er einen schrecklichen Fund: Neben mehreren Handtüchern mit Blutanhaftungen lag darin ein lebloses Neugeborenes.

"Eine Obduktion ergab später, dass es sich bei dem Säugling um eine lebensfähige Frühgeburt im 7. bis 8. Schwangerschaftsmonat gehandelt hatte, welche aufgrund einer Fremdeinwirkung zu Tode gekommen war", schilderte ein Polizeisprecher.

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Damalige Ermittlungen zu Frauen, die schwanger waren, jedoch keinen Nachweis über eine Geburt erbringen konnten, blieben erfolglos.

Weil der Fall bis heute nicht aufgeklärt werden konnte, bittet die Ermittlungsgruppe (EG) Cold Case der Bonner Polizei nun, fast 37 Jahre später, um Hinweise aus der Bevölkerung.

Die Bonner Polizei veröffentlichte Fotos der Tasche, in der sich neben Handtüchern auch eine blaue Hose befunden hatte.
Die Bonner Polizei veröffentlichte Fotos der Tasche, in der sich neben Handtüchern auch eine blaue Hose befunden hatte.  © Bildmontage: Polizei Bonn

Der Fall Claudia Wilbert: Zu welchem Mann stieg die 17-Jährige ins Auto?

Claudia Wilbert (†17) wurde im Jahr 1979 tot an einem Wanderparkplatz bei Bad Münstereifel-Scheuren entdeckt.
Claudia Wilbert (†17) wurde im Jahr 1979 tot an einem Wanderparkplatz bei Bad Münstereifel-Scheuren entdeckt.  © Polizei Bonn

Auch an einem Wanderparkplatz bei Bad Münstereifel-Scheuren machten Spaziergänger am 30. März 1979 eine traurige Entdeckung, als sie dort die Leiche der 17-jährigen Claudia Wilbert entdeckten.

Nach Angaben der Ermittler war die Jugendliche zuletzt am Abend des 28. März 1979 gegen 22.10 Uhr am Stadtpark in Rheinbach gesehen worden. Zeugen beobachteten damals, wie Wilbert zu einem bislang unbekannten jungen Mann in einen Wagen mit heller Lackierung stieg.

Brisant: Nur etwa 30 Minuten, bevor die 17-Jährige zu dem Mann ins Auto gestiegen war, wurde eine Mitschülerin, die sich an der gleichen Stelle in Rheinbach aufgehalten hatte, von einem Autofahrer belästigt, der ebenfalls in einem hellen Wagen gesessen hatte.

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"Zeugen identifizierten das Fahrzeug als einen Renault 6 oder ein vergleichbares Modell (Peugeot 104, VW Golf, Opel Kadett)", erklärten die Ermittler. Es sei davon auszugehen, dass es sich um das gleiche Fahrzeug handelt, in das die Geschädigte eingestiegen war.

Bonner Fälle werden im TV vorgestellt

Die Bonner Polizei stellt die beiden ungeklärten Kriminalfälle am Mittwoch, 11. September, um 20.15 Uhr in der ZDF-Sendung "Aktenzeichen XY... Ungelöst" vor.

Hinweise durch Zeugen nehmen die Ermittler unter der Telefonnummer 0228/150 oder per E-Mail an KK11.Bonn@polizei.nrw.de entgegen.

Titelfoto: Bildmontage: Polizei Bonn

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