Hamburg - Kaum zu ertragen: Die Influencerin Lena Jensen (32) wurde als Kleinkind über mehrere Jahre schwer sexuell missbraucht. In der Talkshow "deep und deutlich" sprach die Hamburgerin nun über ihr Trauma.
Der Missbrauch habe begonnen, als sie zwei Jahre alt gewesen sei. Die Täter, es waren mehrere, seien keine Unbekannten gewesen. "Ich darf das genaue Verhältnis nicht benennen, weil die nie verurteilt worden sind, aber sie standen unserer Familie sehr nahe."
Ihre Eltern hätten zunächst nichts geahnt, das Mädchen mit den Tätern sogar auf Ausflüge geschickt. Und auch Lena selbst habe den Missbrauch zunächst gar nicht als etwas Schlimmes verstanden. "Du denkst, es ist normal", verdeutlichte die 32-Jährige.
Irgendwann habe sie jedoch Verhaltensauffälligkeiten gezeigt, unter anderem Inkontinenz, Stottern und Albträume. Ihrer Mutter Bettina gegenüber habe sie sich zudem immer wieder aggressiv verhalten.
Diese habe verzweifelt nach dem Grund für Lenas Verhalten gesucht - und sei von einer Kindergärtnerin auf die richtige Spur gebracht worden. "Sie hat zu mir gesagt: 'Können Sie sich vorstellen, dass Lena missbraucht wird?'", erinnerte sich Bettina, die ebenfalls in der Talkshow zu Gast war.
Opfer Lena Jensen bei "deep und deutlich" über sexuellen Missbrauch
Lena wollte sich das Leben nehmen, damit es ihren Eltern besser geht
Als sich die Befürchtung schließlich durch eine medizinische Untersuchung bestätigte, sei für Bettina und Lenas Vater eine Welt zusammengebrochen. Bis heute frage sie sich, wie sie so lange nichts davon hatte mitbekommen können, unterstrich Bettina.
Besonders tragisch: Da sie ihren Eltern den Schmerz nehmen wollte, habe Lena mit nur sechs Jahren gleich dreimal versucht, sich umzubringen. "Ich dachte, wenn ich nicht mehr da bin, dann geht es ihnen wieder besser", gestand die 32-Jährige.
Nach den Suizidversuchen wurde die damals Sechsjährige in die Psychiatrie eingewiesen, wo sie mithilfe einer sogenannten EMDR-Therapie, bei der mit geführten Augenbewegungen gearbeitet wird, lernte, mit ihren traumatischen Erlebnissen umzugehen.
Heute spricht Lena offen über ihr Trauma, um anderen Betroffenen zu helfen. Auf Instagram folgen ihr inzwischen rund 386.000 Menschen. Sie ist verheiratet und Mutter eines knapp zwei Jahre alten Sohnes.
Solltet Ihr selbst von Selbsttötungsgedanken betroffen sein, findet Ihr bei der Telefonseelsorge rund um die Uhr Ansprechpartner, natürlich auch anonym. Telefonseelsorge: 08001110111 oder 08001110222 oder 08001110116123.