Illegale Einnahme-Quelle für Bürgergeld-Empfänger: "Pro Kind 1500 Euro"
Berlin - Steven (34) kann man ohne schlechtes Gewissen als Sozialschmarotzer betiteln. Er verzichtet bewusst auf einen Job, um sich von Arbeitnehmern und dem Staat finanzieren zu lassen. Dazu begeht er regelmäßig Straftaten und lernt anscheinend nichts daraus.
Der Berliner wurde zuletzt wegen Versicherungsbetrugs und Steuerhinterziehung angezeigt. Bis zu drei Jahre Haft drohen dem Bürgergeldempfänger, der seinen Unterhalt mit 560 Euro vom Jobcenter, Delikten und Erschleichen von Leistungen bestreitet.
Der Vorwurf: falsche Vaterschaftsanerkennung.
Heißt: Er hat Vaterschaften von Kindern anerkannt, die er nicht gezeugt hat. Im Gegenzug erhielt er von den Müttern 1500 Euro plus monatlich 100 Euro des Unterhalts, die der Staat für ihn an die Mütter bezahlt. Quasi ein Schweigegeld.
Und wieso hat er das gemacht? "Damit sie in Deutschland bleiben dürfen und eine Arbeitserlaubnis bekommen", sagt er in der RTLZWEI-Doku "Armes Deutschland".
Steven, der täglich bis zu 20 Bier konsumiert, schämt sich nicht für seine Straftaten, er erklärt vielmehr, wie es funktioniert: "Man geht zum Notar, sagt, man kennt sich ein Jahr, ja, ist mein Kind, dann braucht man Krankenkarte, Bürgergeld-Bescheid, gültigen Personalausweis, dann wirst du unter Eid gesetzt, ob die Aussagen wahrheitsgemäß sind."
Für vier Frauen und insgesamt fünf Kinder hat er so die Vaterschaft anerkannt. Niemand hätte den offensichtlichen Betrug hinterfragt.
Armes Deutschland: Steven landet in JVA
Aber auch wegen anderen Delikten ist man hinter Steven her. Wegen Beleidigung und Körperverletzung wurde er ebenfalls kürzlich angezeigt. Der Fall ging vors Gericht, Steven sollte insgesamt 1620 Euro Strafe zahlen, die er natürlich nicht hatte. Alternativ ist eine Ersatzfreiheitsstrafe, also das Absitzen in einem Gefängnis.
Aber: "Ich hatte keinen Bock auf Knast, also hab ich gesagt, ich bleib erst mal paar Monate auf Flucht", so der 34-Jährige. Da er trotz des Haftbefehls weiterhin 560 Euro Bürgergeld bezog, wollte er sparen und die Geldstrafe später bezahlen. Bis es zu einer polizeilichen Ausweiskontrolle kam. Einen Teil des Geldes bezahlte er, für den Rest musste er in die JVA.
Die letzte Folge "Armes Deutschland" in 2025 liefert Euch RTLZWEI am Dienstag (16. Dezember) ab 20.15 Uhr. Alle Episoden gibt es auch jederzeit bei RTL+.
Titelfoto: RTLZWEI
