Bittere Wende für "Bares für Rares"-Verkäufer: Mega-Expertise plötzlich nichts mehr wert
Köln - Ein billiger Flohmarktfund entpuppt sich bei "Bares für Rares" als echte Sensation. Der Verkäufer kann sein Glück kaum fassen, doch im Händlerraum wendet sich das Blatt.
Alles in Kürze
- Ein Flohmarktfund wird bei 'Bares für Rares' zu einer Sensation.
- Das Objekt ist eine Austern-Etagere aus England von 1860-1870.
- Experte Albert Maier schätzt den Wert auf 800-1000 Euro.
- Händlergebote bleiben jedoch weit hinter der Schätzung zurück.
- Verkäufer Hucky Hedderich erhält letztendlich 250 Euro für die Etagere.

Moderator Horst Lichter (63) steht zunächst vor einem großen Rätsel, was für ein Objekt dort überhaupt vor ihm auf dem Tresen liegt. "Ein Tischspringbrunnen", so seine Vermutung. Vielleicht könne man aber auch Duftöle hineintun.
Als er nicht mehr weiterweiß, fragt er bei seinem Gast nach. "Ich hab's aufm Flohmarkt gekauft. Ich wusste auch nicht, was es ist", erklärt Hucky Hedderich aus Einhausen schulterzuckend. Es hilft alles nichts, da muss wohl der Experte ran …
"Wir haben hier eine außergewöhnliche Rarität aus England", klärt Albert Maier begeistert auf: "Es ist tatsächlich eine Austern-Etagere." Besonders bemerkenswert ist das hohe Alter der Keramik. Die Fertigung durch die Firma Milton sei zwischen 1860 und 1870 erfolgt.
Lichter erkundigt sich bei Hedderich nach dem Wunschpreis. "Ich hab 30 Euro bezahlt und hab gesagt, so zwischen 80 und 100 Euro hätte ich gern und würde das Geld einem guten Zweck spenden", so die bescheidene Hoffnung des Trödelmarkt-Fans. Dann sorgt Maier für einen Paukenschlag.
Laut dem Sachverständigen ist das gute Stück mindestens 800 bis 1000 Euro wert. "Ein Sensatiönchen", platzt es aus Lichter heraus. Der Höchstpreis würde Hedderich tatsächlich einen Gewinn von 3233 Prozent bescheren. Wahnsinn!

Händlergebote bleiben weit hinter Experten-Schätzung zurück

Bleibt nur die Frage, wie wohl die Händler auf die hochwertige Töpferware reagieren? Die Antwort ist ernüchternd, denn eine Euphorie kann sie bei Walter "Waldi" Lehnertz (58) und seinen nach Raritäten gierenden Kollegen nicht entfachen.
"Mir ist es zu bestoßen", motzt der Kult-Käufer aus der Eifel. Julian Schmitz-Avila (38) startet mit einem Gebot von 100 Euro. Seine Idee: "Vielleicht könnte man das irgendwie zweckentfremden." Als nächster bietet David Suppes (36): ganze 20 Euro mehr. Uff.
Hätte Hedderich nicht nur 30 Euro für seine Etagere gelöhnt, würde die Auktion einem Fiasko gleichkommen. "Englische Keramik ist in England das Tollste von der Welt. Aber eben wirklich nur in England", begründet Daniel Meyer (51) die Zurückhaltung.
Mit nach Hause nehmen möchte der Verkäufer sein Objekt auf keinen Fall. Deshalb macht er Suppes ein Angebot: "Geben Sie mir 250 Euro und die Sache ist geritzt." Der Händler ist einverstanden.
Damit kann sich Hedderich am Ende immerhin noch über einen Gewinn von 733 Prozent freuen.
"Bares für Rares" läuft montags bis freitags ab 15.05 Uhr im ZDF oder vorab bereits in der Mediathek.
Titelfoto: Screenshot/ZDF/Bares für Rares