Kleines Vermögen futsch: "Bares für Rares"-Expertise wird zum Fiasko für die Besitzerin
Köln - Ein stattlicher Löwe macht bei "Bares für Rares" mächtig Wind. Horst Lichter (63) wittert eine Sensation, doch ein Detail ändert für die ahnungslose Besitzerin plötzlich alles.

Als er den König der Tiere vor sich auf dem Tresen erblickt, ist für den Moderator sofort klar: Das muss eine Bronzefigur sein. Verkäuferin Ulla ist sich da weitaus weniger sicher. "Ich weiß noch nicht, was für ein Material das ist", gibt die Solingerin zu.
Zur Unterstützung hat sie ihre Tochter Christina mit in das Pulheimer Walzwerk gebracht, die ebenfalls auf eine Bronze hofft. Nicht ohne Grund, wie treue Fans der ZDF-Trödelshow wissen, denn für derlei Objekte regnet es meist richtig Asche.
Viel weiß Ulla allerdings nicht über ihren Löwen. Expertin Bianca Berding (48) mutmaßt, dass das Tier "aus einem gutbürgerlichen Haushalt" stammt. Hergestellt worden sei es zwischen den Jahren 1900 und 1920. Die Signatur weist auf den Künstler György Vastagh hin.
Lichter interessiert vor allem das verwendete Material. Doch auf seine Nachfrage muss die Sachverständige eine ganz bittere Nachricht überbringen: "Es ist leider keine Bronze, sondern Galvanoplastik", stellt Berding kopfschüttelnd klar. Der Unterschied sei für Laien kaum zu erkennen. Ihren Wunschpreis von 500 Euro muss Ulla daraufhin begraben.
250 bis 300 Euro ist der Plastik-Löwe laut Berding aber wert. Und wenn er aus Bronze wäre? Das will die Besitzerin gar nicht hören. Die Antwort gibt die Expertin erst, als die Damen aus dem Raum sind: "Um die 1500 bis 2000 Euro." Uff!

"Bares für Rares"-Verkäuferin will ihren Löwen um jeden Preis loswerden

Im Händlerraum sorgt der Wüstenkönig ebenfalls für Verwunderung. "In deinen Händen sieht der gar nicht so schwer aus", merkt Susanne Steiger (42) kritisch an, als Jos van Katwijk die Figur mühelos anhebt. Der Niederländer selbst glaubt jedoch an eine Bronze.
Sein Kollege Wolfgang Pauritsch (52) deckt die Mogelpackung schließlich auf. "Es sah auf den ersten Blick aus wie Bronze, ist es leider nicht", richtet er das Wort an die Besucherinnen. Die bestätigen den Eindruck. Schön anzugucken sei der Löwe trotzdem.
Aus diesem Grund bietet der Österreicher auch 100 Euro. "Wenn man den am Schreibtisch stehen hat, das macht schon Eindruck", so seine Begründung. Doch auch David Suppes (38) und van Katwijk haben Interesse.
Der Niederländer gibt mit 200 Euro das Höchstgebot ab. Für Ulla ist die Summe eine herbe Enttäuschung. Sie hatte sich mehr erhofft. Da sie das Objekt aber auf keinen Fall wieder mit nach Hause nehmen möchte, stimmt sie dem Deal zu.
"Bares für Rares" läuft montags bis freitags ab 15.05 Uhr im ZDF oder vorab bereits in der Mediathek.
Titelfoto: Screenshot/ZDF/Bares für Rares