Ehepaar will satte 3000 Euro: "Bares für Rares"-Experte deckt Betrug auf, Lichter entsetzt
Köln - Ein Ehepaar kommt mit hohen Erwartungen zu "Bares für Rares". Die Expertise hält allerdings eine böse Überraschung bereit. Horst Lichter (63) ist entsetzt.
Renate und Richard sind mit einem funkelnden Schmuck-Set aus Weißgold in das Pulheimer Walzwerk bei Köln gekommen. Konkret handelt es sich dabei um eine zarte Rundankerkette samt passenden Ohrhängern.
Wie der Verkäufer im Gespräch mit dem Moderator verrät, sei das Geschmeide einst ein Geschenk an seine Gattin gewesen. "Zu welchem Anlass?", will Lichter wissen. "Mein Mann schenkt mir Schmuck immer ohne Anlass", stellt Renate verzückt klar.
Viele kleine Steine in unterschiedlichen Schliffen machen den Schmuck zu einem echten Hingucker. ZDF-Experte Patrick Lessmann hält noch mehr Infos bereit und erklärt, dass die feilgebotene Gussarbeit aus den 1970er-Jahren stamme.
Stutzig machen den Goldschmiedemeister allerdings die Quittungen, die Renate und Richard in der Sendung vorlegen. "Ich bin im Zweifel, ob die Sachen zu den Quittungen gehören", merkt Lessmann sichtlich irritiert an.
Das Problem: Die Beschreibungen auf den Dokumenten der Eheleute passen nicht exakt zu den Schmuckstücken. Richard hatte im Jahr 1987 laut eigenen Angaben immerhin 3090 D-Mark dafür hingeblättert. Doch kann der Preis überhaupt stimmen?
Quittungen stimmen nicht: "Bares für Rares"-Experte vermutet Betrug
Lessmann tendiert eher zu Betrug. Die Studio-Gäste versichern auf Nachfrage allerdings, die Quittungen "von dem damaligen privaten Verkäufer" erhalten zu haben. Offenbar wurden sie gelinkt. Nun wollen sie satte 3000 Euro für das Geschmeide haben.
Eine Preissteigerung von 100 Prozent? Da kann der Sachverständige nicht mitgehen. Er korrigiert den Wert auf 450 bis 500 Euro nach unten. Nicht nur die Besitzer sind schockiert. Auch Lichter zeigt sich entsetzt: "Oh, das tut weh. Das sind Schmerzen!"
Nach kurzer Überlegung entscheiden sich Renate und Richard aber dafür, ihren Schmuck auch für diese Summe verkaufen zu wollen. Der ehemalige TV-Koch übergibt ihnen die Händlerkarte. Dann geht es weiter in den Verhandlungsraum.
"Das ist sehr hübscher Schmuck", erklärt Wolfgang Pauritsch (53) sofort und nährt damit noch einmal die vage Hoffnung der Verkäufer auf ein finanzielles Wunder. Doch die Ernüchterung folgt auf dem Fuße. Der Österreicher bietet nur 300 Euro.
Obwohl alle anwesenden Händler Interesse an dem Geschmeide haben, steigt der Preis nur langsam. Am Ende sichert sich Juwelierin Susanne Steiger (43) den Zuschlag. 550 Euro ist ihr das Set wert. Die Expertise wird damit sogar leicht übertroffen.
"Bares für Rares" läuft montags bis freitags, ab 15.05 Uhr, im ZDF oder vorab bereits in der Mediathek.
Titelfoto: Screenshot/ZDF/Bares für Rares

