Vom Sperrmüll zu "Bares für Rares": Ahnungslose Besitzer erzielen Sensationspreis
Köln - Bei "Bares für Rares" steht ein Objekt zum Verkauf, dessen Vernichtung bereits beschlossene Sache war. Erst in der beliebten ZDF-Trödelshow kommt sein sensationeller Wert ans Licht!

"Wir haben keine großen Erwartungen", erklären Ann Christin Artel und Andreas Schmitz gegenüber Moderator Horst Lichter (63). Die beiden Lebenspartner aus Essen haben ein sehr lebendiges Kunstwerk mit ins Pulheimer Walzwerk gebracht.
Experte Detlev Kümmel vermutet Carl Kenzler als Schöpfer des Gemäldes. Sicher ist sich der 57-Jährige nicht, da die Lebensdaten des 1947 verstorbenen Malers nicht zum Bild passen. Dieses sei nämlich erst in den 50er-Jahren entstanden.
Als Erklärung vermutet der Sachverständige einen Zahlenfehler. Möglich wäre aber auch, dass das Bild von einem Schüler Kenzlers angefertigt wurde. Doch sei's drum: Das fotorealistische Motiv einer Küstenlandschaft zieht alle sofort in ihren Bann.
"Da meinste wirklich, gleich spritzt dir das Wasser ins Gesicht", schwärmt Kümmel. Und auch Lichter hält das Gemälde für "außerordentlich gut gemalt". Nur am Rahmen stört er sich. Dieser ist tatsächlich nicht mehr original und wurde nachträglich hinzugefügt. Bleibt die Frage nach dem Wunschpreis?
Gänzlich ahnungslos werfen die Verkäufer eine Summe von 1000 Euro in den Raum. Gemessen an der bis dato noch unbekannten Herkunft des Objekts ein durchaus stattlicher Betrag. Doch Kümmel setzt sogar noch einen drauf: Er taxiert den Wert auf 1500 bis 1800 Euro.

Wettbieten zwischen Julian Schmitz-Avila und Fabian Kahl treibt Preis nach oben

Nicht schlecht für ein Gratis-Fundstück! Ja, richtig gelesen. Tatsächlich offenbaren Ann Christin und Andreas erst im Händlerraum, wie sie überhaupt in den Besitz des wertvollen Kunstwerks gekommen sind. "Das ist eine ganz kuriose Geschichte."
Als sie nichtsahnend durch ihre Nachbarschaft fuhren, entdeckten sie die Malerei inmitten eines Sperrmüllhaufens am Straßenrand. Mit Erlaubnis des Besitzers retteten die beiden das Bild vor der Zerstörung. Den Wert ahnten sie nicht.
Die potenziellen Käufer sind allesamt begeistert von der realistischen Küsten-Darstellung. Ab 500 Euro entbrennt ein Bieterkrieg zwischen Julian Schmitz-Avila (38) und Fabian Kahl (33). In 20er- und 50er-Schritten steigt der Preis.
Bei 1350 Euro stöhnt der gebürtige Thüringer: "Ich ärgere mich, wenn ich dich nicht überbiete." Erst als Schmitz-Avila auf 1550 Euro erhöht, wirft Kahl das Handtuch. Die Verkäufer stimmen dem Preis zu. "Wir fahren zufrieden nach Hause", so ihr Fazit. Alles richtig gemacht!
"Bares für Rares" läuft montags bis freitags, ab 15.05 Uhr, im ZDF oder vorab bereits in der Mediathek.
Titelfoto: Screenshot/ZDF/Bares für Rares