Rekord bei "Die Höhle der Löwen": Schweizer Firma verblüfft mit krasser Erfindung

Köln - Noch nie zuvor hat in der Vox-Sendung "Die Höhle der Löwen" ein Start-up eine so hohe Bewertung aufgerufen: Insgesamt fünf Millionen Euro wollen die Gründer von Scewo aus der Schweiz für lediglich 10 Prozent! Dafür bieten sie aber auch ein Produkt an, das in Sachen Hightech kaum zu toppen ist.

Dieser hochmoderne Rollstuhl wurde von drei jungen Schweizern erfunden. Bei der Höhle der Löwen forderten sie eine Rekordsumme.
Dieser hochmoderne Rollstuhl wurde von drei jungen Schweizern erfunden. Bei der Höhle der Löwen forderten sie eine Rekordsumme.  © Scewo AG

Es sieht aus wie ein Gefährt aus der Zukunft: Weißes Gehäuse, blaue LEDs und wendig wie ein Segway. Der Scewo Pro ist einer der modernsten Rollstühle der Welt.

Schon durch sein Äußeres beeindruckt das Gefährt des Start-ups aus Winterthur in der Schweiz, doch auch die Funktionen des "Tesla-Rollstuhls" überzeugt die Löwen.

"Mit dem Scewo haben wir den ersten alltagstauglichen Rollstuhl geschaffen, der selbstständig Treppen hoch- und runtersteigen kann", erklärte Gründer Bernhard Winter (27) den Investoren in der TV-Sendung am Montagabend.

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Auf der Treppe selbst ist das Gerät sehr stabil, und der Sitz positioniert sich stets waagerecht. Das probiert Löwin Dagmar Wöhrl (67) gleich selbst aus.

Weiterhin besitzt das Gefährt eine Höhenverstellbarkeit, damit beeinträchtigte Menschen beispielsweise auch ins obere Regal im Supermarkt kommen. Gesteuert wird das Gefährt per Smartphone-App oder klassisch per Joystick. Bei Ersterem bieten die drei Erfinder Thomas Gemperle (34), Pascal Buholzer (29) und Bernhard Winter (27) sogar eine Rückfahrkamera an.

"Wir sagen immer, wir bauen den Tesla unter den Rollstühlen", so Winter. "Doch bei Tesla können Sie nicht mehr einsteigen. Bei uns schon."

33.500 Euro für einen "Rollstuhl-Tesla"

Die Schweizer Gründer stellten ihr Produkt in der TV-Show am Montagabend vor.
Die Schweizer Gründer stellten ihr Produkt in der TV-Show am Montagabend vor.  © RTL/Bernd-Michael Maurer

Mindestens genauso beeindruckend wie die Vorstellung des Produkts ist die Bewertung, die die drei jungen Schweizer aufrufen: Für eine Investition von fünf Millionen Euro bieten die Gründer lediglich zehn Prozent Unternehmensanteile!

Hochgerechnet ergibt diese eine Unternehmensbewertung von 50 Millionen Euro. Eine höhere Summe hat in der siebenjährigen Geschichte der TV-Sendung mit den Löwen bislang noch kein Start-up aufgerufen.

Bisher seien den Schweizern zufolge rund 30 Rollstühle von Scewo zum Preis von jeweils knapp 33.500 Euro verkauft worden. Dies habe bereits zu einem Umsatz von knapp einer halben Million Euro geführt.

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Außerdem seien schon Hunderte weitere Anfragen zu einem Scewo Pro bei der Firma eingegangen. Damit begründen die Unternehmer auch ihre Bewertung und zukünftigen Marktaussichten.

Durch die zunehmend alternde Bevölkerung sei mit einem steigenden Bedarf zu rechnen. Die Gründer von Scewo wollen nach eigenen Angaben zukünftig auch weitere Produkte ergänzend zum Rollstuhl auf den Markt bringen.

Dazu zählen unter anderem eine Light-Version des Rollstuhls sowie ein Liefer-Roboter, der den Einkauf oder Pakete nach Hause bringen könnte.

Kofler: "Ich bin zu der Überzeugung gekommen, dass ihr größenwahnsinnig seid"

Wie gewohnt, diskutierten die Löwen heftig über die Bewertung und die krasse Erfindung.
Wie gewohnt, diskutierten die Löwen heftig über die Bewertung und die krasse Erfindung.  © RTL/Bernd-Michael Maurer

Die Löwen in der Sendung sind nach der Präsentation sprachlos. Ex-Formel 1-Fahrer Nico Rosberg (36) schüttelt fassungslos den Kopf: "Wahnsinn. Phänomenal!" Auch Dagmar Wöhrl ist begeistert.

Doch die allgemeine Begeisterung hält nicht lange an, als es um den Kapitalbedarf geht. Georg Kofler (64) fragt sich vor allem, wie die hohe Summe von den Kunden finanziert werden soll.

Das Gründer-Trio setzt dabei auch auf Krankenkassen. Erste Gespräche seien bereits gelaufen. In Einzelfällen wurde die Kostenübernahme wohl sogar schon genehmigt.

Doch Kofler überzeugte die Bewertung und das Produkt letztlich nicht. Er sagte in der Sendung: "Ich bin zu der Überzeugung gekommen, dass ihr größenwahnsinnig seid, und zwar im konstruktiven Sinne. Aber der Weg ist mir zu steinig, daher bin ich raus."

Auch die anderen Löwen stiegen aus, außer Carsten Maschmeyer (63)! Er tat etwas, was vorher noch nie passiert war: Er hat sich für ein Telefonat mit seinem Team zurückgezogen - und damit andere Löwen etwas bissig gemacht.

Die Gründer hofften auf einen Deal, doch letztlich musste auch Maschmeyer sie enttäuschen: "Ihr seid eine Innovationsbombe! Aber man kann etwas auch zu gut machen, zu viele Funktionen. Und dafür geht der Preis hoch. Ich glaube, ihr habt keinen Tesla für Rollstuhlfahrer gebaut, sondern einen Rolls-Royce. Wir haben viel weniger Rolls-Royce-Fahrer als VW-Fahrer. Aus dem Grund bin ich raus!"

Titelfoto: Scewo AG

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