Spektakulärer Juwelenraub im Grünen Gewölbe: So nah an der Tat wie noch nie
Dresden/Leipzig - Neben dem Einsturz der Carolabrücke ist der spektakuläre Raub im Grünen Gewölbe eines der prägendsten Ereignisse der Dresdner Stadtgeschichte. In einer neuen Dokumentation wird der Fall noch einmal aufgerollt.

Aufgrund des Raubüberfalls auf den Louvre in Paris entschied sich der MDR dazu, seine Doku "Millionencoup im Grünen Gewölbe" bereits jetzt zu veröffentlichen. Seit Mittwoch ist die dreiteilige Reihe in der ARD-Mediathek abrufbar.
Dem Zuschauer bieten sich dabei tiefe Einblicke in den Tathergang und die anschließenden Ermittlungen. Zu Wort kommt etwa die Polizistin, die im Streifenwagen in der Nacht auf den 25. November 2019 als eine der Ersten am Tatort aufschlug: "Wir sind ohne Sirene und ohne Blaulicht losgefahren, damit wir die Täter - wenn möglich - noch im Objekt stellen können."
Auch Ermittler der Sonderkommission "Epaulette", ein Brandursachenermittler, der Direktor des Grünen Gewölbes sowie Anwohner, die vom abgefackelten Fluchtfahrzeug in einer Tiefgarage im Stadtteil Mickten in Lebensgefahr gebracht worden sind, schildern die Erlebnisse aus ihrer Sicht.
"Einfach nur umdrehen und versuchen, hier lebend rauszukommen", erzählt Elke Hase, die an jenem Morgen die Tiefgarage betrat, als nur wenige Meter von ihr entfernt plötzlich das Auto explodierte.
"Millionencoup im Grünen Gewölbe": MDR-Doku in der ARD-Mediathek

Mithilfe von Archivaufnahmen und nachgestellten Szenen wird detailliert dargestellt, wie Forensiker die Mauer, über die der Remmo-Clan ins Gelände eingedrungen war, mit speziellem Klebeband auf Hautschuppen untersuchen.
Oder, wie beim Durchsieben des Schutthaufens des abgebrannten Fluchtwagens eine Waffe sowie vom Grünen Gewölbe abgetrennte Fenstergitter gefunden wurden.
Während in der ersten Folge (Dauer: 29 Minuten) der Tathergang interessant aufbereitet wird und mit dem entscheidenden Hinweis auf den Remmo-Clan endet, beschäftigen sich Folge zwei und drei mit den Tätern und dem anschließenden "Deal" zur Rückgabe der gestohlenen Juwelen.
Alle drei Teile zusammen fesseln den Zuschauer für rund eineinhalb Stunden vor dem Bildschirm.
Am 15. November soll zudem in der ARD-Audiothek ein begleitender Podcast rund um den größten Kunstraub der deutschen Nachkriegsgeschichte erscheinen.
Titelfoto: Bildmontage: Sebastian Kahnert/dpa-Zentralbild, MDR/Staatliche Kunstsammlungen