Nach Amokfahrt in Magdeburg: Schwer verletzter Niclas (16) erobert sein Leben zurück
Peine - Unvorstellbares Schicksal: Der damals 15-jährige Niclas Brauer war vergangenen Dezember einer der Ersten, die vom Auto des Magdeburger Todesfahrers getroffen wurden. Jetzt erzählt er seine emotionale Geschichte, wie er sich zurück ins Leben kämpft.

Überlebt hat der Schüler aus Peine (Niedersachsen) nur knapp. Laut seiner Mutter musste er dreimal wiederbelebt werden und lag danach im künstlichen Koma, wie die Peiner Allgemeine berichtete.
Er hatte Brüche in der Schulter, im Becken und im Oberschenkel - auch Gelenke und Sehnen waren verletzt. Gleich fünf Operationen waren notwendig, um sein Leben zu retten.
Nun erzählt der inzwischen 16-Jährige in der NDR-Sendung "Hallo Niedersachsen" von seinem Weg zurück in den Alltag. Nach der Intensivstation verbrachte Niclas ein halbes Jahr in der Reha. Inzwischen geht er wieder zur Schule und wiederholt die zehnte Klasse.
"Ich hatte Angst davor, wie die Schüler reagieren", berichtet der 16-Jährige ehrlich. Diese waren nach dem Anschlag in Schock und sendeten dem Jungen Besserungswünsche über WhatsApp. Während seiner fünf bis sechs Unterrichtsstunden am Tag ist Niclas auf einen Rollator angewiesen.
Zu Hause wartet die nächste Herausforderung: in den zweiten Stock ohne Aufzug zu gelangen. "Wenn man die Stufen geht - das ist das Anstrengende."
Seine Eltern suchen derzeit nach einer barrierefreien Wohnung, damit ihr Sohn wieder selbstständiger werden kann.
Tragisch: Niclas wollte am 20. Dezember gar nicht auf den Weihnachtsmarkt

Am 20. Dezember 2024 wollte Niclas gar nicht zum Weihnachtsmarkt in Magdeburg, packt er in dem NDR-Beitrag weiter aus. Er überquerte lediglich die Ampel am Alten Markt, als Attentäter Taleb A. (50) dort in die Menschenmenge raste und ihn als einen der Ersten erfasste.
"Was ich da gedacht hab, was ich gefühlt hab, nichts, weiß ich nicht", versucht sich der Jugendliche vergeblich zurückzuerinnern.
Noch immer hat er Angst vor größeren Menschengruppen und engen Räumen.
Nun ist der nächste Schritt, sein Leben ohne Rollator und Orthese führen zu können und endlich wieder mit seinem kleinen Bruder auf den Spielplatz zu gehen. Seine Ziele sind klar gesteckt: den Schulabschluss machen und eine Ausbildung anfangen. Er möchte Berufskraftfahrer werden.
Den kompletten Beitrag könnt Ihr auf der Website vom NDR nachschauen.
Titelfoto: NDR/Marie Stiller