Drogensüchtige Lara hat neuen Freund und wird direkt von ihm angezeigt: "Halt die Fresse"

Bremen - Lara ist gerade einmal 23, lebt aber seit dem Tod ihrer Mutter vor vier Jahren auf den Straßen Bremens, ist süchtig nach Crack und schreckt auch nicht vor Straftaten zurück, um sich die Droge leisten zu können. Mittlerweile hat sie einen Freund, doch auch er wird Opfer ihrer Sucht.

Junkie Lara (23) ist es seit Jahren gewohnt, sich allein durchs Leben zu schlagen.
Junkie Lara (23) ist es seit Jahren gewohnt, sich allein durchs Leben zu schlagen.  © RTLZWEI

Für die 23-Jährige ist es normal, das schnelle Geld durch Diebstahl oder Prostitution zu machen - zu groß ist die Sucht nach "Stein", wie das aus Kokain und Natron aufgekochte Crack umgangssprachlich genannt wird.

In den meisten Läden rund um den Bremer Hauptbahnhof hat Lara Hausverbot. Um trotzdem ihre Schulden begleichen zu können, hat sie zu drastischen Mitteln gegriffen, wie sie in der neuen Folge der RTLZWEI-Doku "Hartes Deutschland" erzählt.

Lara hat die Bankkarte ihres Freundes Knut (47) geklaut und 500 Euro von seinem Konto abgehoben. Und das, obwohl der nicht drogenabhängige Informatiker versucht, sie zu unterstützen, wo er nur kann. Knut hat sie wegen des Diebstahls sogar angezeigt.

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Trotz allem liebt er sie, weiß die Bremerin, was nur nicht wirklich auf Gegenseitigkeit beruht. Das lässt die junge Obdachlose ihn auch regelmäßig spüren, knallt Knut auch mal "Halt die Fresse" vor den Latz, obwohl der es doch eigentlich nur gut meint.

Dass seine Freundin manchmal ihren Körper verkauft, weiß Knut, bleibt aber trotzdem bei Lara. Er habe keine andere Wahl, sagt sie. Aus der Sucht herausholen könne er sie aber nicht, ist sie sich sicher. "Das schaffe nur ich selber, wenn ich es will."

Hin und wieder prostituiert sich die Bremerin, um an Geld für Drogen zu kommen. (Archivbild)
Hin und wieder prostituiert sich die Bremerin, um an Geld für Drogen zu kommen. (Archivbild)  © RTLZWEI

"Hartes Deutschland" in Bremen: Simone hat durch Drogen ein Bein verloren

Simone (43) musste aufgrund des intravenösen Konsums ein Bein amputiert werden.
Simone (43) musste aufgrund des intravenösen Konsums ein Bein amputiert werden.  © RTLZWEI

20 Jahre älter als Lara ist Simone (43), die mit Unterbrechungen schon seit 28 Jahren harte Drogen wie Heroin und Kokain konsumiert und seit der Amputation ihres rechten Beins im Rollstuhl sitzt.

"Ich hab am Anfang gesagt, wenn sie mir das Bein abnehmen, dann bringe ich mich um", gibt sie gegenüber den Reportern zu. "Und als es dann so weit war ... Man lebt einfach doch zu gerne."

Aufgewachsen ist Simone mit Eltern und fünf Geschwistern - sie alle waren Zeugen Jehovas. Das sei schlimm für sie gewesen, beispielsweise durfte sie nie zu Kindergeburtstagen gehen.

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"Das reichte noch nicht, mein Papa hat mich gezwungen, dass ich mit der Bibel in die Grundschule gehe und meiner Mitschülerin erkläre, warum ich das nicht möchte." Mit 13 wollte die heute 43-Jährige das alles nicht mehr, rebellierte, griff später zu Drogen und wurde mit 15 schwanger.

Nach der Geburt des Kindes war sie acht Jahre lang clean, bevor sie wieder rückfällig wurde und ihre inzwischen zwei Kinder von sich in die Obhut der Väter gab. Das ist 15 Jahre her und noch immer sitzt sie täglich am Hauptbahnhof und bettelt. "Klauen gehen oder so mache ich gar nicht. Ich war auch noch nie im Knast, bin ich ganz stolz drauf", erzählt Simone.

Die ganze Folge von "Hartes Deutschland" aus Bremen seht Ihr am Montagabend, um 20.15 Uhr, auf RTLZWEI oder schon vorab im Stream bei RTL+.

Titelfoto: RTLZWEI

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