Hinrichtung in Aral-Tankstelle: Killer erschießt Alex (†20), weil er wütend über Corona-Regeln ist
Idar-Oberstein - Diese Tat erschütterte ein ganzes Land: Weil ein Mann während der Corona-Pandemie wütend über die Maskenpflicht ist, erschießt er einen ihm unbekannten und erst 20 Jahre alten Tankstellen-Kassierer. Zeitzeugen erinnern sich zurück.

Ein Schuss ertönt am 18. September 2021 aus dem Bereich der Aral-Tankstelle an der Hauptstraße in Idar-Oberstein (Rheinland-Pfalz).
Polizisten und Rettungskräfte eilen zum Tatort, Zeugen und Passanten werden gebeten, Schutz auf der benachbarten Polizeiwache zu suchen. Denn zunächst ist unklar, ob es sich um eine Amoktat handelt.
Die beiden Tatzeuginnen, zwei junge Frauen, die sich gerade Snacks und Getränke in dem Bistro gekauft hatten, müssen mitansehen, wie ein Mann den Kassierer mit einem gezielten Kopfschuss hinrichtet. Alexander "Alex" W. (†20) hat keine Chance, stirbt noch am Tatort.
Der Täter flüchtet, stellt sich am nächsten Morgen aber auf der Dienststelle. Zeitgleich sind auch schon drei Hinweise auf Mario N. (49) eingegangen. Sein Motiv erschüttert.

Wahre Verbrechen (ZDF): Kopfschuss wegen Corona-Regel

Am Abend betritt er den Verkaufsraum der Tankstelle, um einen Sixpack Beck's zu kaufen. Der 49-Jährige weigert sich aber, die geltende Maskenpflicht zu befolgen. Nach einer Diskussion mit dem Tankwart verlässt der Coronaregel-Gegner die Räumlichkeiten, kehrt aber 90 Minuten später zurück und tötet den Studenten mit einem Kopfschuss.
"Er wollte ein Statement gegen die Coronaregeln setzen, die der Junge durchsetzen wollte", erinnert sich der damalige Leiter des Fachkommissariats K11, Christian Soulier, in der ZDF-Reihe "Wahre Verbrechen" zurück.
Gedanklich habe er eigentlich damit gespielt, die verantwortlichen Politiker zu erschießen. "Aber an die kam er nicht ran", so Soulier. Deshalb musste ein 20-Jähriger sterben, der sich mit dem Job seinen Führerschein finanzieren wollte.
Mario N. wird im September 2022 vom Landgericht Bad Kreuznach wegen Mordes zu lebenslanger Haft verurteilt. Die besondere Schwere der Schuld wurde nicht festgestellt.
Titelfoto: Bildmontage: Christian Schulz/Foto Hosser/dpa ; Sebastian Gollnow/dpa Pool/dpa