Jahrzehntelange Lüge! Sachse Gunnar: "Meine Adoptiveltern haben mich ein Leben lang betrogen"

Dresden/Freiberg - Quasi sein komplettes Leben wurde Gunnar (61) weisgemacht, seine leibliche Mutter sei verstorben und er deshalb in eine Pflegefamilie gekommen. Erst nach dem Tod seiner Adoptiveltern fliegt diese Lüge auf. Und nach mehr als 60 Jahren bekommt er Antworten auf seine Fragen.

ACHTUNG, SPOILER!

Julia Leischik (54) hilft Gunnar (61) bei der Suche nach seiner Mutter.
Julia Leischik (54) hilft Gunnar (61) bei der Suche nach seiner Mutter.  © Joyn

Das Team von "Julia Leischik sucht: Bitte melde dich" darf keine Zeit vergeuden, denn wenn Gunnars Mutter noch lebt, ist sie stolze 83 Jahre alt. Lediglich ihr Geburtsdatum und ihren Vornamen kennt der 61-Jährige, der heute im brandenburgischen Königs Wusterhausen lebt.

Der in Dresden geborene Gunnar weiß schnell, dass er bei Adoptiveltern groß wird. "Sie haben mir das relativ zeitig gesagt, wir sind immer offen damit umgegangen." Allerdings wurde ihm erzählt, seine Mutter habe sich das Leben genommen.

Nach dem Tod seiner Pflegeeltern 1993 und 2021 findet er bei der Auflösung des Hausstandes seine Adoptionsunterlagen. "Wir waren schockiert, weil nie die Rede vom Tod meiner Mutter war." Auch habe es Kontakt zwischen ihr und dem Heim gegeben. "Mir war klar, dass sie nicht tot ist. Meine Adoptiveltern haben mich ein Leben lang betrogen."

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Die Suche nach Edeltraut beginnt in Dresden bei der Sächsischen Bäckerinnung, da sie früher Bäckerin gewesen ist. Verrückt: Auch Gunnar erlernte diesen Beruf.

Nach einer falschen Spur nahe Potsdam geht es zurück nach Sachsen. Und das Happy End gibt es im mittelsächsischen Freiberg.

Julia Leischik sucht (SAT.1): Team wird im sächsischen Freiberg fündig

Die Spurensuche beginnt in Dresden, Gunnars Geburtsort.
Die Spurensuche beginnt in Dresden, Gunnars Geburtsort.  © Robert Michael/dpa

Dort hatte das TV-Team ein Hilfegesuch via Internet geschaltet und so Gunnars Halbschwester Yvonne (56) ausfindig gemacht. Die kann glücklicherweise berichten: Edeltraut lebt noch! "Es war ihr tiefster Wunsch, dass sie ihren Gunnar noch mal sieht."

Kurz darauf schließen sich Mama und Sohn in die Arme - nach 61 langen Jahren! "Ich habe gedacht, ich würde ihn nie wieder sehen", ist die Rentnerin sichtlich berührt.

Und erzählt von ihrer schweren Kindheit. Nachdem ihre Eltern innerhalb zwei Wochen verstorben sind, kam die damals erst Dreijährige zu ihrer Tante, habe bei ihr kein schönes Leben gehabt.

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Gunnars Papa habe Edeltraut in der Schwangerschaft verlassen und sie sei nach der Geburt zur Adoption gedrängt worden. "Meine Pflegemutter wollte das so, es war nicht meine Entscheidung. Ich hatte nur zu funktionieren, mir wurde der Willen gebrochen."

Zwar bedauert Edeltraut, viele Jahrzehnte nicht für ihren Sohn da gewesen zu sein. "Aber Hauptsache, er ist nicht böse, dass ich ihn hab abgeben müssen."

In Freiberg wird Gunnars Mama gefunden.
In Freiberg wird Gunnars Mama gefunden.  © Ralph Kunz

Die berührende Geschichte wird am Sonntagabend um 18.55 Uhr bei "Julia Leischik sucht: Bitte melde dich" auf SAT.1 ausgestrahlt. Schon jetzt ist sie bei JoynPLUS+ abrufbar.

Titelfoto: Bildmontage: Robert Michael/dpa ; Joyn

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