"Kraftwerks-Fische" wachsen hier am schnellsten!

Dresden/Lausitz - Habt Ihr gewusst, dass die Lausitz Fischland ist? Und das schon seit über 750 Jahren!

"Die Lausitz und ihre Fischer", am Dienstag (1. November), um 21.00 Uhr, im MDR.
"Die Lausitz und ihre Fischer", am Dienstag (1. November), um 21.00 Uhr, im MDR.  © MDR/Simank

Weit und breit kein Meer in Sicht, aber immerhin die größte zusammenhängende Teichlandschaft in Deutschland hat sich breit gemacht...

Nordöstlich von Dresden, auf über 2200 Hektar, werden schon seit 750 Jahren Karpfen gezüchtet.

Mit der Gründung der DDR 1949 begann genau hier eine der erfolgreichsten Geschichten der Binnenfischerei Europas. Neben einem Forschungsinstitut entstand in Königswartha eine zentrale Schule für den gesamten Nachwuchs an Binnenfischern in der DDR.

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Diese platzt schon bald aus allen Nähten. Die Erträge in den Lausitzer Teichen steigen von 200 Kilo auf über 1000 Kilo Karpfen pro Hektar.

Und hier in der Lausitz wachsen die Fische sogar schneller als anderswo. Warum?

Kraftwerks-Fische sind wahre Schnell-"Wachser"

MDR macht Lust auf Fisch - Dr. Gert Füllner, heute Sachsens oberster Fischereichef, hier 1983 als junger Mitarbeiter der Fischereischule.
MDR macht Lust auf Fisch - Dr. Gert Füllner, heute Sachsens oberster Fischereichef, hier 1983 als junger Mitarbeiter der Fischereischule.  © MDR/Simank

"Das waren unsere sogenannten Kraftwerks-Fische. Normalerweise brauchen Karpfen drei Sommer lang, um auszuwachsen. Das konnten wir in der DDR um ein Jahr verkürzen. Dazu haben wir das warme Wasser aus den Kühltürmen der Braunkohlekraftwerke genutzt. Bei konstanten 25 Grad und ohne Fressfeinde wie Kormorane konnten wir die Karpfen eher ernten", erzählt der Fischereiwissenschaftler Prof. Werner Steffens in der MDR-Doku.

Jährlich etwa 8000 Tonnen Karpfen wurden zu DDR-Zeiten in der Lausitz produziert, heute sind's nur noch etwa 2000. Nach der Wende 1989 wollte im Osten kaum noch jemand den Karpfen haben...

Zu grätenreich und schlammig sei der Fisch für die meisten - und auch Seefisch aus dem Atlantik gab's genügend in den neuen Regalen der Supermärkte.

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Dennoch gelang es den Lausitzer Fischern, "mit neuen Ideen die stürmischen Wendejahre zu überleben und derzeit sogar eine neue Karpfen-Renaissance einzuläuten", so der MDR.

Der Dresdner Spitzenkoch Gerd Kastenmeier (53) mag den Fisch ebenso! "Ich habe Gäste, die kommen nur zum Karpfenessen. Es ist ein wunderbares Kaltwetter-Gericht ohne viel Schnickschnack, mit klassischem Kartoffelsalat, Senf und etwas schwarzen Trüffel drauf."

Die MDR-Sendung zeigt ein nahezu unbekanntes Kapitel sächsischer Wirtschafts- und Wissenschaftsgeschichte und taucht ein in die wunderbare Welt der Lausitzer Teiche rund um Königswartha.

In der Reportage "Die Lausitz und ihre Fischer" erklärt auch der Dresdner Spitzenkoch Gerd Kastenmeier, dass er auf frischen Fisch aus der Lausitz steht!
In der Reportage "Die Lausitz und ihre Fischer" erklärt auch der Dresdner Spitzenkoch Gerd Kastenmeier, dass er auf frischen Fisch aus der Lausitz steht!  © MDR/Simank

TV-Tipp: "Der Osten - Entdecke wo du lebst" über "Kraftwerks-Fische" und ein nahezu unbekanntes Kapitel sächsischer Wirtschafts- und Wissenschaftsgeschichte: bereits jetzt in der ARD-Mediathek und am 1. November, um 21 Uhr, linear im MDR-Fernsehen.

Titelfoto: MDR/Simank

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