Von Fahrradtour nicht zurückgekehrt: Tochter des vermissten Klaus-Georg hofft auf Hinweise!

Ballenstedt - Bereits seit etwa sechs Wochen fehlt von Klaus-Georg Böll (80) aus Ballenstedt im Landkreis Harz jede Spur. Zuletzt auf seinem Fahrrad gesehen, kam der Rentner nicht mehr nach Hause zurück. Nun spricht seine Tochter in der Sendung "Kripo Live" über sein Verschwinden und hofft auf neue Hinweise.

"Kripo live"-Moderator Gerald Meyer (59) geht auf den Fall des vermissten Klaus-Georg Böll (80) ein.
"Kripo live"-Moderator Gerald Meyer (59) geht auf den Fall des vermissten Klaus-Georg Böll (80) ein.  © MDR/Andreas Lander

Nur drei Monate zuvor tanzte der abenteuerlustige Mann aus dem Harz gemeinsam mit seiner geliebten Tochter auf einer Familienfeier.

Dass ihr leicht dementer Vater nur wenige Monate später, am 6. September, auf sein Fahrrad steigen und spurlos verschwinden wird, hätte Maike Pöschl nicht gedacht.

Seither lebt sie mit der Ungewissheit über den Verbleib ihres Vaters und besucht täglich Orte, an denen er sich regelmäßig aufhielt. "Man ist selber kaum noch ein Mensch", so Maike Pöschl gegenüber "Kripo Live".

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Mehrere Zeugen berichteten damals, dass sie Herrn Böll am Tag seines Verschwindens zunächst auf seinem Fahrrad und später fußläufig in Ballenstedt gesehen hatten. Die Spuren verliefen damals jedoch im Sand.

Vermisster wurde am Tag seines Verschwindens an mehreren Orten gesehen

Klaus-Georg verschwand am 6. September nach einer Fahrradtour.
Klaus-Georg verschwand am 6. September nach einer Fahrradtour.  © Bildmontage: 123RF/chalabala, Polizeirevier Harz

Klaus-Georg Böll war in der Region bekannt. Bevor er in den Ruhestand ging, leitete er das örtliche Ordnungsamt und war zudem Wehrleiter der Feuerwehr in Ballenstedt. Eine seiner großen Leidenschaften.

Im höheren Alter fand der 80-Jährige neue Hobbys wie das Fahrradfahren. "Er war damit glücklich", erklärt seine Tochter.

Täglich war er mit seinem Drahtesel (schwarzen Mountainbike "Cube") unterwegs und fuhr längere Strecken, bis ihn seine Demenz zwang, seinen Radius zu verkleinern. Später kümmerte sich sogar ein ambulanter Pflegedienst um ihn. Zum Mittag besuchte er oftmals seine Tochter.

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Am Nachmittag des 4. Septembers soll Maike ihren Vater ein letztes Mal gesehen haben, bevor sie und ihr Mann zu einem Kurzurlaub aufbrachen. Zwei Tage (6. September) später tauchte Klaus-Georg nach seiner täglichen Radtour nicht zurück.

Noch am selben Tag machte sich die Polizei Halberstadt mithilfe eines Hubschraubers, speziellen Spürhunden, Polizeitauchern und einem Sonarboot auf die Suche nach dem Vermissten. Jedoch ohne Erfolg.

Verbleib des Fahrrads könnte neue Anhaltspunkte liefern

Sein Fahrrad wurde bislang nicht gefunden. Die Polizei hofft auf Hinweise.
Sein Fahrrad wurde bislang nicht gefunden. Die Polizei hofft auf Hinweise.  © Polizeirevier Harz

Gegen 14.30 Uhr wollen Zeugen gesehen haben, wie Herr Böll mit seinem Fahrrad auf der Allee nahe seines Wohnhauses unterwegs war. Eine halbe Stunde später soll er in der Nähe des städtischen Friedhofs gesehen worden sein, wo er womöglich das Grab seiner Frau besucht hatte.

Zuletzt habe er sich in der Nähe der Lungenklinik aufgehalten. Von dort soll er gegen 15.30 Uhr zu Fuß entlang der Straße am Kaufberg in Richtung Hirschteich gelaufen sein. Untypisch ist jedoch, dass er sein Fahrrad nicht dabei hatte, welches bis zum heutigen Tage nicht gefunden werden konnte.

Familie, Freunde und Polizei suchen seither immer wieder nach dem Rentner. Große Hoffnung, ihren Vater noch einmal lebendig zu sehen, hat Maike Pöschl jedoch nicht. "Das ist egal. Er muss nach Hause. Er muss dann würdevoll verabschiedet werden", sagt Bölls Tochter traurig.

Personen die Hinweise zum Verbleib des Fahrrads oder den Vermissten haben, werden gebeten, sich bei der Kripo Halberstadt unter der 03941 / 647 293 zu melden.

Titelfoto: Bildmontage: Polizeirevier Harz, Christian Charisius/dpa

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