MDR-Intendantin Karola Wille könnte 18.000 Euro Rente kassieren
Leipzig - MDR-Intendantin Karola Wille (63) hat bald einen Nachfolger. Ab Oktober ist sie ihren Posten los - aber sie fällt weich: Ihre Altersbezüge sollen bei 18.000 Euro liegen - monatlich. Um diesen Betrag kämpft derzeit auch Patricia Schlesinger (61), die beim rbb geschasst wurde.

Der einzige Kandidat bekam den Zuschlag - Ralf Ludwig (54) wird neuer Intendant des Mitteldeutschen Rundfunks. Im Herbst tritt er die Nachfolge von Wille bei ARD an.
Wille bekommt nach ihrem Ausscheiden beim Mitteldeutschen Rundfunk eine stattliche Alters-Unterstützung: 18.000 Euro. Sie muss sich um ihre Rente offenbar nicht sorgen.
Der MDR hat laut Geschäftsbericht üppige Rücklagen geschaffen. Für die Altersversorgung seiner scheidenden Intendantin seien über 4,6 Millionen Euro bereitgestellt. Ihr Jahresgehalt betrug zuletzt 295.000 Euro. Wille habe den Höchstsatz mittlerweile erreicht. Das hat der "Business Insider" herausgefunden.
Diese Rentenhöhe liege auf demselben Niveau, das die (umstrittene) Ex-Intendantin Patricia Schlesinger vom Rundfunk Berlin-Brandenburg (rbb) fordert.
Hohe Altersbezüge für Intendantin Karola Wille beim MDR

Nach ihrem Rauswurf im Zuge der rbb-Affäre verlange Patricia Schlesinger laut ihrem Anwalt Ralf Höcker eine monatliche Betriebsrente in Höhe von rund 18.400 Euro.
Sie hatte sich vor dem Berliner Landgericht zunächst monatliche Zahlungen von 22.700 Euro erstreiten wollen. Schlesinger vertrat die Auffassung, dass ihr vertraglich 81 Prozent ihres sogenannten Basisgehalts als Altersversorgung zustehen.
Karola Wille führt den MDR seit 2011 - im Herbst ist Schluss. Sie hatte bereits im vergangenen Herbst angekündigt, sich nach zwei Amtszeiten nicht mehr als Intendantin bewerben zu wollen. Die Senderchefin will demnach am 31. Oktober dieses Jahres in den Ruhestand gehen. Dann wäre sie 64 Jahre alt.
Der Rundfunkbeitrag (früher GEZ) beträgt seit August 2021 18,36 Euro monatlich und ist pro Haushalt zu entrichten. Dem öffentlich-rechtlichen Rundfunk stehen damit jährlich über acht Milliarden zur Verfügung - offenbar auch für die hohen Rentenbezüge der scheidenden Intendanten.
Titelfoto: Eric Münch