Trotz rekordverdächtiger Ernte: Deutsche Winzer vor dem Ende?
Leipzig - Trotz erwarteter Rekordernte stehen viele Winzer-Betriebe in Mitteldeutschland vor einer ungewissen Zukunft. Steigende Kosten, starke Konkurrenz aus dem Ausland und sinkender Alkoholkonsum sind keine guten Voraussetzungen für den Weinanbau, stellt auch das MDR-Magazin "Umschau" fest.

Dank der Hilfe von Freiwilligen könne das Kloster Memleben im Anbaugebiet Saale-Unstrut bei der Weinlese Kosten sparen.
Es sei ein gutes Jahr mit reicher Ernte. Das war auch bitter nötig, nachdem der Frost 2024 fast 90 Prozent der Früchte zerstört hatte.
Trotzdem seien die Zeiten instabil für Winzer und Zukunftssorgen allgegenwärtig.
Weinanbau werde immer härter und die Konkurrenz, vor allem aus dem Ausland, schlafe nicht. Alleine die jährlich steigenden Kosten wie der Mindestlohn würden es kaum möglich machen, an die Preise der Billig-Weine aus beispielsweise Italien anzuknüpfen.
Generell sei die letzten Jahre ein Rückgang des Wein-Konsums zu verzeichnen gewesen.

MDR-"Umschau": "Nachfrage ist deutlich zurückgegangen"

"Die Nachfrage ist deutlich zurückgegangen", erklärt auch Expertin Prof. Dr. Simone Loose.
Die Folge: Immer mehr Winzer können ihre Rechnungen nicht mehr zahlen. In der Pfalz wird das Ausmaß mit am stärksten deutlich.
Mit den besten Absichten noch angebaut und umsorgt, mussten Betreiber hier bereits mehrere Weinberge plötzlich verwildern lassen.
Weil das Geld fehlt, habe nicht einmal das Land brach gelegt werden können, die Ernte gammelte einfach so vor sich hin.
"Die Hoffnung, dass man sich irgendwie durchwurschtelt, schwindet von Tag zu Tag", ist das traurige Resümee des Pfalzer Winzers Thomas Schaurer. Auch ihn plagen Zukunftssorgen und hohe Rechnungen.
Tipp: Den kompletten Beitrag könnt Ihr Euch in der aktuellen Folge der MDR-"Umschau" ansehen. Den kostenlosen Stream gibts in der ARD-Mediathek.
Titelfoto: Montage: Robert Michael/dpa; Heiko Rebsch/dpa/ZB; Daniel Karmann/dpa