Gifhorn - Ein jahrelanger Nachbarschaftsstreit in einer Gartenanlage endet mit der Ermordung einer dreiköpfigen Familie. Es ist der traurige Showdown eines psychischen Martyriums.
Auf dem Weg einer Gartenanlage macht ein Mann im September 2008 eine grausame Entdeckung: Hinter einer Schubkarre liegen drei übel zugerichtete Leichen.
"Schon bei der ersten Inaugenscheinnahme war deutlich: Den Opfern wurden die Schädel eingeschlagen", erinnert sich der damalige Gifhorner Kripochef Jürgen Schmidt in der ZDF-Reihe "Schuld & Sühne".
Es handelt sich um das Ehepaar Hans (†64) und Gisela (†59) K. sowie ihren 33-jährigen Sohn Martin.
Zunächst ist komplett unklar, was das Motiv dieses grausamen Dreifach-Mordes sein könnte. Dann aber verdichten sich die Hinweise, dass die Antwort unter den Schrebergärtnern zu finden ist.
Schuld & Sühne (ZDF): Grünschnitt-Entsorgung könnte Fass zum Überlaufen gebracht haben
Vor Jahren wandelt sich das Verhältnis zwischen der Familie K. und dem alleinstehenden Wilfried R., der nach seiner Pensionierung beinahe seinen kompletten Tag in seiner Parzelle verbringt.
Die Gärten der beiden sind von einem sogenannten Stichweg getrennt, es gibt unterschiedliche Eigentümer. Wilfried R. will die strengen Regeln seiner Gartenseite auch in der gegenüberliegenden Parzellen durchsetzen.
Das sorgt nahezu täglich für gegenseitige Sticheleien. So wird Grünschnitt vor den jeweiligen Gärten ausgekippt, aber auch Lauben gehen in Flammen auf.
Im September 2008 folgt dann der traurige Höhepunkt. Laut Angaben des Landgerichts Hildesheim soll R. mit einem Knüppel erst auf den Sohn eingeschlagen, dann auch dessen Eltern getötet haben, die ihrem Kind zu Hilfe eilen wollten.
Der Rentner wird im Mai 2009 zu lebenslanger Haft verurteilt und die besondere Schwere der Schuld festgestellt. Bis zuletzt beteuert er, selbst das Opfer der Intrigen zu sein. Im Januar 2018 stirbt er in Haft.
Die neueste Folge der ZDF-Reihe "Schuld und Sühne mit Paulina Krasa - Tödliche Idylle" könnt Ihr jederzeit in der ZDFmediathek streamen.