"Totaler Murks mit der Bahn": Anke Engelke spricht in der "NDR Talk Show" Klartext

Hamburg - Es war eine große Überraschung! Schauspielerin Anke Engelke (59) jobbte im vergangenen halben Jahr immer mal wieder für die Deutsche Bahn und unterhielt die Zuschauer als fiktive Zugchefin Tina. Was sie darüber denkt, erklärte sie nun in der "NDR Talk Show".

Schauspielerin Anke Engelke (59) war zu Gast in der "NDR Talk Show" und sprach dort unter anderem über ihren Job bei der Deutschen Bahn.
Schauspielerin Anke Engelke (59) war zu Gast in der "NDR Talk Show" und sprach dort unter anderem über ihren Job bei der Deutschen Bahn.  © Helmut Fricke/dpa

Engelke arbeitete dabei in verschiedenen Bereichen des Unternehmens, so etwa in der Logistik, aber natürlich auch im Zug im Bistro oder bei der Fahrkartenkontrolle.

"Das war ja von meiner Seite aus nicht gedacht als Werbung, sondern als Bitte um Solidarität mit Menschen, die nichts dafür können, dass es gerade totaler Murks ist mit der Bahn", sagte sie im Gespräch mit Moderatorin Barbara Schöneberger (51).

Engelke wisse allerdings auch ganz genau, dass die Züge der Bahn durch ihr Engagement nicht pünktlicher kommen würden. "Machen wir uns nichts vor", machte sie deutlich. "Das muss an anderer Stelle repariert werden, aber durch das Praktikum, dass ich ja vorher gemacht habe, habe ich ein Gefühl dafür bekommen, dass es für die Menschen unangenehm ist, für etwas auf die Mütze zu bekommen, für das sie nichts können."

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Schließlich handelt es bei dem DB-Personal auch nur um Menschen, die nach Hause wollen, "einen Babysitter oder ein Date" haben. Den Ärger der Reisenden, vor allem derer, die keinen großen Puffer haben, könne sie aber nachvollziehen.

"NDR Talk Show": Anke Engelke hat kein Interesse an Chefposten

Als Chefin am Set sieht sich die 59-Jährige nicht.
Als Chefin am Set sieht sich die 59-Jährige nicht.  © NDR/Uwe Ernst

Den Stress während einer Bahnfahrt kann Engelke nachvollziehen, den Stress am Set will sie sich hingegen nicht geben. "Ich schreibe ja nichts, ich kann nicht Regie führen, ich kann nicht inszenieren, ich habe überhaupt keinen Plan von solchen Dingen", erklärte sie auf die Frage, ob sie sich als Chefin an einem Filmset sehe.

Vielmehr könne sie Sachen gut umsetzen, die sie aufgetragen bekomme, denn sie wusste ganz genau: "Ich bin aufgeschmissen ohne andere." Daher nehme die 59-Jährige gerne die Hilfe von anderen an. "Das ist mir jetzt nicht mehr unangenehm, das war mir irgendwann mal unangenehm."

Durch ihre lange Zeit vor der Kamera hat die Schauspielerin mittlerweile auch keine Angst mehr, mit Projekten zu scheitern. "Man setzt sich mit dem eigenen Werdegang ja eigentlich nicht auseinander als normale Person, als Privatperson", sagte Engelke. "Aber sobald man dann hohe Schuhe anhat, geschminkt ist und vor der Kamera sitzt oder Interviews gibt, dann wird man damit konfrontiert. Und dann ist man ein bisschen gezwungen, sich damit auseinanderzusetzen."

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Sie merke dann, dass sie früher viele Dinge gemacht habe, weil Leute sagten, sie solle das machen. "Später dachte ich mir, ich mache Dinge, weil es sich so gehört und habe Angebote angenommen", erklärte sie. Mittlerweile vergreife sie sich auch mal bei der Auswahl von Projekten, aber damit könne sie gut leben.

Titelfoto: NDR/Uwe Ernst

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