Neue Staffel "Ku'damm 77": Was auf Fans der Kult-Serie zukommt

Von Kathrin Zeilmann

Berlin - Das ZDF legt die vierte Staffel der Kult-Reihe "Ku'damm" vor, zunächst in der Mediathek (seit 27. Dezember), am 12., 13. und 14. Januar als Dreiteiler im TV.

Steffen Henke (Benedikt Kalcher, 26, v.l.n.r.), Monika Franck-Schöllack (Sonja Gerhardt, 36) und Dorli Schöllack (Carlotta Bähre, 20) gehören zum Cast von "Ku'damm 77".
Steffen Henke (Benedikt Kalcher, 26, v.l.n.r.), Monika Franck-Schöllack (Sonja Gerhardt, 36) und Dorli Schöllack (Carlotta Bähre, 20) gehören zum Cast von "Ku'damm 77".  © Conny Klein/ZDF/dpa

Im Zentrum weiterhin: Tanzschul-Chefin Caterina (Claudia Michelsen, 56) flankiert von ihren Töchtern Monika (Sonja Gerhardt, 36), Helga (Maria Ehrich, 32) und Eva (Emilia Schüle, 33).

Doch jetzt ist die Enkelinnen-Generation dran; Monikas Tochter Dorli (Carlotta Bähre, 20) ist auf dem Weg zur Profitänzerin, Helgas Tochter Friederike (Marie Louise Albertine Becker, 23) will Polizistin werden.

Wir sind im Jahr 1977 gelandet: Der zeitliche Abstand ist damit deutlich größer als bei den bisherigen Teilen "Ku'damm 56", "59" und "63". Was ist seitdem passiert? Das Drehbuch behilft sich damit, dass eine Dokumentarfilmerin auftaucht, die über die Berliner Familie dreht - und immer wieder Interviews führt mit den Protagonistinnen, die dabei aus der Vergangenheit erzählen.

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Das ist zunächst eine gewöhnungsbedürftige Perspektive, aber schnell wird klar, dass die Filmemacherin Lisa (Massiamy Diaby, 29) viel, viel enger mit der Familie verbunden ist, als es zunächst scheint. Wobei die Verstrickung am Ende nur halbherzig aufgelöst wird.

Häusliche Gewalt, rigide Moralvorstellungen, Vergangenheitsbewältigung, vergebliche Kämpfe um Freiheit und Emanzipation - von Anfang an zogen sich diese Themen durch die "Ku'damm"-Filme, verwoben mit der Zeitgeschichte.

Auf ernüchternde Art und Weise zeigt die aktuelle Staffel: Nur wenig ist besser geworden in all den Jahren. Friederike will zur Polizei? Sie muss sich dumme und sexistische Sprüche anhören und lernen, dass sie nicht wirklich willkommen ist.

"Ku'damm 77": Auf Instagram gibt es den Trailer zu sehen

Neue Themen bei "Ku'damm 77": Rassismus und Drogen

In der neuen "Ku'damm"-Staffel steht die jüngere Generation im Zentrum.
In der neuen "Ku'damm"-Staffel steht die jüngere Generation im Zentrum.  © Conny Klein/ZDF/dpa

Helga, in der ersten Staffel unglücklich mit einem schwulen Juristen verheiratet, verliebt sich neu in einen Zahnarzt (Florian Stetter, 48). Der entpuppt sich als manipulativer Frauenschläger.

Neu dabei: Rassismus, den die dunkelhäutige Lisa erfährt; Drogenmissbrauch - Dorli bekommt von ihrem Tanzpartner Aufputschmittel angedreht und entgeht nur knapp dem Tod. Dabei ist auch das Verhältnis zwischen Dorli und ihrer Mutter Monika enorm komplex.

Und es kommt zu einer Rückkehr in den Cast, die zunächst rätselhaft ist, sich dann aber schnell auflöst: Sabin Tambrea, als Monikas Ehemann Joachim einst gestorben, ist wieder dabei. Aber nicht als auferstandener Joachim, sondern als braver Lehrer Herr Beck, der aber tatsächlich jemand anderes ist ...

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Manches ist eben komplizierter, als es scheint. Diese Reflexionen, Blicke hinter Fassaden, die eigentlich längst bröckeln, haben bereits bisher die Stärke der "Ku'damm"-Filme ausgemacht.

Drehbuchautorin Annette Hess (58), die schon für die ersten drei Reihen-Teile verantwortlich war, hat auch diese Reise in die 70er-Jahre konzipiert. Regie führte Maurice Hübner (39).

Titelfoto: Conny Klein/ZDF/dpa

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