"Notruf Hafenkante": Harald Maack startet in eine planlose Zukunft ohne "Wolle"

Hamburg - 17 Jahre, das ist eine lange Zeit. So lange hat Harald Maack (67) die Rolle des Jörn Wollenberger in "Notruf Hafenkante" gespielt. Doch langsam müssen sich die Zuschauer an den Gedanken gewöhnen, dass "Wolle" sich bald verabschiedet. Denn Maack verlässt die beliebte ZDF-Serie. Am heutigen Donnerstag startet die 18. Staffel.

Harald Maack (67) und Rhea Harder-Vennewald (47) standen 17 Jahre lang gemeinsam vor der Kamera.
Harald Maack (67) und Rhea Harder-Vennewald (47) standen 17 Jahre lang gemeinsam vor der Kamera.  © ZDF/Boris Laewen

Seinen letzten Drehtag hat er schon hinter sich gebracht. Im Juni ging es für ihn zum letzten Mal ans Set.

"Anfangs war der Tag völlig normal. Als die Regisseurin dann sagte: 'So, Harald, das war deine letzte Klappe' und plötzlich das gesamte Team - 50, 60 Leute - da steht und applaudiert, war das schon sehr emotional", erzählt der Schauspieler im Interview mit TAG24.

Kollegin Rhea Harder-Vennewald (47), die Franzi Jung spielt, überraschte ihn anschließend mit 17 Muffins, "die sie von mir unbemerkt auf den Platz von Wolle gestellt hat. Und als ich dorthin kam, war es so schön. So lange, so viele Muffins hat die Rolle gedauert - das ist schon verrückt."

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Vom gesamten Team gab es dann noch einen Gutschein, "damit meine Frau und ich uns schöne Dinge für unser Wohnmobil kaufen können".

Als Wachhabender koordiniert Jörn Wollenberger die Einsatzteams.
Als Wachhabender koordiniert Jörn Wollenberger die Einsatzteams.  © ZDF/Boris Laewen

Harald Maack: Planlos geht's weiter

Denn Harald Maack verbringt öfter Zeit in seinem Camper. Mit seiner Frau Astrid ist er kürzlich drei Wochen durch Frankreich gefahren. Die Reise war aber auch das Einzige, was er sich für die Zeit nach "Notruf Hafenkante" bisher vorgenommen hat.

"Der Plan ist keinen Plan zu haben und das ist ganz schön", erklärt er.

Jahrelang war sein (Privat-)Leben an den Drehplan gebunden - einer der Gründe für seinen Ausstieg. "Ich möchte wieder mehr selbst bestimmen über meine Zeit."

Ein Wink mit dem Zaunpfahl? Wolle (Harald Maack) bekommt von seinem Chef Wolf Haller (Hannes Hellmann, 68) eine Broschüre zur "Vorbereitung auf den Ruhestand".
Ein Wink mit dem Zaunpfahl? Wolle (Harald Maack) bekommt von seinem Chef Wolf Haller (Hannes Hellmann, 68) eine Broschüre zur "Vorbereitung auf den Ruhestand".  © ZDF/Boris Laewen

Keine leichte Entscheidung

Den Entschluss fasste er nicht von heute auf morgen. "Das war ein Prozess, der über ein halbes Jahr lang ging. Letztes Jahr im Februar begann er. Bis ich mich zu einer tatsächlichen Entscheidung durchgerungen habe, habe ich mich schon gequält."

Der Abschied von den Kollegen fiel ihm sichtlich schwer: "Egal, welches Team oder welche Kolleginnen und Kollegen da waren, die Stimmung war grundsätzlich immer sehr, sehr gut. Die Art, wie wir miteinander umgegangen sind, war sehr kollegial und professionell. Es hat immer Spaß gemacht."

Ab und zu nahm der Hauptkommissar auch selbst die Verfolgung auf.
Ab und zu nahm der Hauptkommissar auch selbst die Verfolgung auf.  © ZDF/Georges Pauly

"Notruf Hafenkante": "Wolle" bleibt noch eine Weile

Sein Serienausstieg bedeutet jedoch nicht, dass die Zuschauer ihn in Zukunft gar nicht mehr im TV sehen werden. "Ich höre nicht mit dem Beruf auf, sondern nur mit der Rolle." Er sei offen für spannende Projekte.

Auch als "Wolle" bleibt er dem Publikum noch eine Weile erhalten, denn seine letzte Folge wird erst im Februar ausgestrahlt. "Die Regisseurin hat mir angeboten, eine Vorabversion meiner letzten Folge anschauen zu können", aber er habe das Angebot freundlich abgelehnt. "Ich bin so ein Mensch, ich gucke es mir erst an, wenn es auch im Fernsehen läuft und alles fertig ist."

Bis dahin und darüber hinaus wäre es nicht verwunderlich, wenn Harald Maack auf der Straße auch weiterhin als seine Paradefigur erkannt wird. "Ich werde ganz oft als 'Wolle' angesprochen. Ich wundere mich dann eher, wenn mich jemand mit meinem richtigen Namen anspricht."

"Notruf Hafenkante" läuft immer donnerstags um 19.25 Uhr im ZDF und ist jederzeit in der ZDF-Mediathek abrufbar.

Titelfoto: ZDF/Georges Pauly

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