Als die Bilder laufen lernten: Kostenlose Streaming-Plattform setzt voll auf Retro
München - Als im Juli 1895 im Berliner Lokal "Feldschlößchen" weltweit der erste Film im Bioskop-Format gezeigt wurde, begann der Siegeszug des Films.
Etwa 125 Jahre später stehen Schauspieler nicht selten in grüngestrichenen Hallen und prügeln auf grüngekleidete Statisten mit grünlackierten Outfits ein. Den Rest für die imposante Blockbuster-Optik macht der Computer.
Doch bis es dazu kam, waren Filme - verglichen mit den heutigen Möglichkeiten - ein kompliziertes und aufwendiges Unterfangen. Auf die Ergebnisse dieser Zeit konzentriert sich "Popcorntimes".
Die Internet-Plattform bietet ab sofort knapp 1000 Spielfilme und Dokus in deutscher Sprache. Anders als bei Netflix und Konsorten handelt es sich jedoch hierbei um einen AVoD-Anbieter.
AVoD steht für "Advertising-Video-on-Demand". Die Filme sind also auf Abruf anzusehen, werden jedoch über Werbung finanziert. Dafür bleibt sie allerdings für den Kunden kostenlos.
Das Unternehmen selbst versteht sich in erster Linie als Filmarchiv: "Unzählige Spielfilme und cineastische Werke aus den 1910er bis 1990er-Jahren sind nicht mehr zugänglich. Mit 'Popcorntimes' wird somit ein umfangreiches und modernes Filmarchiv in Zusammenarbeit mit namhaften Unternehmen aus der Filmbranche geschaffen", heißt es in der Presseerklärung der Münchner Außenstelle.
Doch das Angebot soll erweitert werden. Live-Ereignisse und Fernsehshows stehen als Nächstes auf der Agenda. Dazu sollen noch Anfang 2020 die ersten Kooperationen mit Fernsehsendern anlaufen. Zudem will man für SmartTVs und Smartphones via Apps leichter erreichbar werden.
Titelfoto: Screenshot/Popcorntimes