Katarina Witt im Riverboat: Sie gab Donald Trump einen Korb!

Leipzig - Ein Weltstar zu Gast im Riverboat: Alle kennen sie, die meisten lieben sie, für viele ist sie noch immer ein wichtiges Vorbild: Eiskunstlauf-Star Katarina Witt (54)! Gerade erschien eine Doku über das bewegte Sportlerleben der zweimaligen Olympia-Siegerin.

Katarina (54) gilt noch immer als Sportler-Legende.
Katarina (54) gilt noch immer als Sportler-Legende.  © Screenshot/MDR-Riverboat

"Es gibt eine große Dokumentation im MDR, über den Weltstar Katarina Witt", begann Moderator Jörg Kachelmann (62) das Gespräch. "Ich frage mich: Wie lange dauert das noch, bis das mal aufhört…".

 Damit spielt er vor allem auf die Formulierung "Weltstar" an. "Kann man davon leben, wollen Sie fragen?", warf Katarina Witt da ein und schob lachend nach: "Ja! Kann ich sehr gut sogar."

Arbeiten müsste sie eigentlich nicht mehr, aber sie tue es gern. "Also, ich habe ganz gut gewirtschaftet, sagen wir mal so." Natürlich war ihre legendäre "Carmen"-Kür von den Olympischen Spielen 1988 in Calgary Thema in der Talkrunde. 

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Als ein Teil davon eingespielt wurde, stellte Moderatorin Kim Fisher (51) fest: "Du hast Dir das noch einmal ganz konzentriert angesehen…". Kati Witt erinnert sich noch heute genau an die Momente auf dem Eis. 

"Ich weiß einfach für jede Sekunde, was ich damals für ein Gefühl hatte. Und ganz ehrlich? Ich lag am Schluss auf dem Eis und war unsicher. Ich hatte vier Dreifach-Sprünge gesprungen und hatte aber tatsächlich den fünften Sprung nur doppelt gesprungen. Ich hatte also für die Debbie Thomas eine Chance gelassen, die sie mit optimaler Leistung hätte toppen können. Nur ist sie nervlich komplett zusammengebrochen damals im Wettkampf, das war mein Glück." 

Am Ende der Choreografie lag Witt reglos auf dem Eis. "Ich war ganz froh, dass ich mich als 'Carmen' auf das Eis legen und so tun konnte als wäre ich tot, und nicht als Eiskunstläuferin so tun musste, als wäre alles okay. Ich wusste, dass ich unter Druck ganz gut bin. Mir lag es, als Letzte aufs Eis zu gehen, denn dann wusste ich: Mir blieb nichts anderes übrig, als besser zu sein. Und das hat bei mir immer am besten funktioniert." 

Aber in Calgary musste sie vorlegen und lief direkt vor ihrer stärksten Konkurrentin. "Ich wusste aber, ich bin nervenstark. Die anderen Läuferinnen wussten das auch und ich dachte von ihnen: 'Ach, das wird bei denen heute eh nüscht'. Ich wusste, die sind Trainingsweltmeister, schaffen es aber im Wettkampf nicht, sich zu fokussieren. Heute lernen Sportler das mit Coachings, ich konnte das aber sehr gut aus mir selbst heraus entwickeln. 

Wenn du Athlet bist und du willst gewinnen, dann stehst du da draußen und die Welt um dich herum kann zertrümmert werden: Du willst gewinnen. Du willst es einfach und du bist in so einem Tunnel und es hat so eine große Bedeutung für dich. Der Wettkampf ist einmal und kommt vielleicht nie wieder."

Tränenreiche Erinnerung an Wettkämpfe ohne Eltern

Katarianas (54) Eltern waren bei den Olympischen Spielen erst im Jahr 1994 vor Ort. Bis dahin mussten sie ihre Tochter durch den Bildschirm anfeuern.
Katarianas (54) Eltern waren bei den Olympischen Spielen erst im Jahr 1994 vor Ort. Bis dahin mussten sie ihre Tochter durch den Bildschirm anfeuern.  © Peter Kneffel/dpa

So grandios und glamourös ihre Siege als Eiskunstläuferin auch waren, es ein Fakt treibt Katarina Witt noch heute die Tränen in die Augen. 

"Im Grunde genommen hatten sich meine Eltern immer damit abfinden müssen, mich bei Wettkämpfen im Ausland oder bei den Olympischen Spielen vom Fernseher abzufotografieren", sagte Witt unter Tränen. 

"Meinen Vater hat das sehr mitgenommen, er sagt in der Doku, dass er es traurig und schäbig fand, dass sie als Eltern bei diesen Wettkämpfen nicht dabei sein durften. Wenn du 18 bist, bist du erstmal froh, von zuhause weg zu sein und deine Eltern nicht dabei zu haben. Mit deinen Trainingskameraden unterwegs zu sein. 

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Dass meine Eltern das so getroffen hat, bei den wichtigen Wettkämpfen nicht dabei sein zu können, das habe ich erst später bemerkt, als ich erwachsen war. Das war während des Drehs der Doku für mich sehr bewegend, als mein Vater das sagte. Olympia konnten sie wirklich erst 1994 erleben."

Donald Trump war sauer auf Katarina!

Donald Trump (74), Präsident der USA, war vor einigen Jahren an Katarina interessiert.
Donald Trump (74), Präsident der USA, war vor einigen Jahren an Katarina interessiert.  © Julio Cortez/AP/dpa

Witt tourte mit Eislaufprogrammen auch durch die USA. Dabei traf sie unter anderem auch auf Donald Trump (74), der am Ende der Begegnung sauer auf unsere Kati war. 

"Das war schon sehr witzig", erinnert sich Witt. "Er kam zu einer Eislaufveranstaltung in New York. Er kam mit seinem Gefolge und ich hatte eine Redakteurin von einem Modemagazin an meiner Seite. Ich hatte ihn schon drei Mal für Geschäftsmeetings getroffen, wir wollten eine Eislaufgeschichte zusammen machen. 

Er kam auf mich zu und sagte: 'Sie sind die einzige Frau, der ich meine Telefonnummer gegeben habe, die mich nie zurückgerufen hat'. Und ich sagte, frech wie ich bin: 'Na, irgendjemand muss ja mal den Anfang machen'. Die Redakteurin nahm das dann auf und schrieb es in ihrem Artikel. Da war Donald Trump dann doch sehr sauer darüber."

Übrigens: Erst jetzt gab die erfolgreiche Sportlerin ihr letztes Stückchen DDR ab, denn - ihr DDR-Führerschein ist weg! "Letzten Dienstag habe ich meinen neuen Führerschein bekommen. Ich musste mir einfach mal einen neuen Pass und Personalausweis machen lassen und da dachte ich, da muss es jetzt auch mal noch ein neuer Führerschein sein. Denn tatsächlich fahre ich seit 1985 mit meiner DDR-Fahrerlaubnis. Der wurde dann ungültig gestempelt, das letzte Stück, das gegangen ist. DDR-Führerschein ungültig. Peng! Ein komisches Gefühl. Ich habe sogar noch meine Stempelkarte mit, mit drei Stempeln drauf."

Witt war damals gleich erst Mal zu schnell gefahren, als sie gerade ihren Führerschein gemacht hatte. Und dafür gab es in der DDR drei Stempel.

Titelfoto: Montage Julio Cortez/AP/dpa; Peter Kneffel/dpa

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