Mario Basler schockt mit bizarrem Riverboat-Auftritt

Leipzig - Ein Auftritt für die Geschichtsbücher! Fußball-Ikone Mario Basler war am Freitag im MDR-Riverboat zu Gast und ist über Bayern-Profi Thomas Müller, den ehemaligen DDR-Trainer Bernd Stange, seinen Job als Sportdirektor beim 1. FC Lokomotive Leipzig und sogar Moderator Jörg Kachelmann (61) hergezogen.

"Super-Mario" hat am Freitag im MDR-Riverboat gleich mehrfach ordentlich ausgeteilt.
"Super-Mario" hat am Freitag im MDR-Riverboat gleich mehrfach ordentlich ausgeteilt.  © dpa/Frank Rumpenhorst

Seine Sprüche sind seit jeher legendär, der 50-Jährige nahm noch nie ein Blatt vor den Mund und legte sich so schon mehrfach mit Leuten an. Mario Basler hat auch in der Talkshow "Riverboat" keinen Halt gemacht und nicht nur eine Spitze ausgeteilt.

Erstes Thema war die aktuelle Situation in der Bundesliga. "Das wird so enden, dass der FC Bayern wieder Deutscher Meister wird und dann ist wieder alles gut. Die anderen sind ja viel zu blöd, um Meister zu werden."

Aus dem Publikum ertönte eine Wortmeldung, die auf Konkurrent RB Leipzig abzielte. Basler, die Zweite: "Bis Leipzig mal Meister wird, geht noch viel Wasser den - was habt Ihr hier? - bei uns geht's den Rhein runter. Leipzig hat eine tolle Mannschaft, toller Verein, aber lasst die mal noch bisschen Zweiter, Dritter werden."

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Das nächste Opfer hieß Hasan Salihamidzic (42). Über die (zugegeben fragwürdige) Wortmeldung des Bayern-Sportdirektors nach dem Beinahe-Aus im DFB-Pokal in Bochum ("Top-Abend. 10 Minuten waren gut, wir haben zwei Tore gemacht, damit muss es auch erledigt sein") sagte Basler: "Ich weiß nicht, ob er damit einen Comedypreis gewinnen wollte. Das war schon sehr verzweifelnd, was er da von sich gegeben hat."

Die Nächsten, bitte: Bernd Stange, Thomas Müller & Jörg Kachelmann

Bayern-Profi Thomas Müller sei "der schlechteste Fußballer, den der FC Bayern hat. Der kann nix, außer rennen."
Bayern-Profi Thomas Müller sei "der schlechteste Fußballer, den der FC Bayern hat. Der kann nix, außer rennen."  © dpa/Lino Mirgeler

Moderator Jörg Kachelmann stellte die nächste Frage, diesmal ging es um einen Kommentar des ehemaligen Trainers der DDR-Nationalmannschaft in Sachen Intelligenz.

"Bernd Stange hat mal gesagt, Mario Basler ist bis zum Hals Weltklasse, darüber Kreisklasse. Warum haben Sie den Eindruck, dass Sie unterschätzt werden? Wie kommen Leute darauf, dass es nicht bis oben durchgeht?"

Man sah Basler zum ersten Mal an, dass sein Blutdruck etwas anstieg. "Das weiß ich nicht, das interessiert mich auch nicht." Der ehemalige Bayern-Profi kramte die Story von einem Ligaspiel beim Rivalen BVB aus.

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"Als die Mannschaft in Dortmund in die Kabine ist, bin ich noch mal raus zum Mittelkreis. Da haben mich die Leute ausgepfiffen. Das fand ich geil, da ist mir einer abgegangen."

Er sage das, was er denke und nicht das, was andere hören wollen. "Mich hat das nie interessiert, was andere über mich erzählen. Und wenn das Bernd Stange sagt... Der hat irgendwo im Dschungel trainiert, was willst Du da erwarten." Stange (71) coachte zwischen 2001 und 2019 unter anderem die Nationalteams Oman, Irak, Weißrussland, Singapur und Syrien.

Dann war Bayerns Sorgenkind dran. "Thomas Müller ist der schlechteste Fußballer, den der FC Bayern hat, aber der, der mit das meiste Geld verdient. Der kann nix, außer rennen." Die Wut in Basler wuchs, als Kachelmann ihn auf einem Foto aus den 80ern als "Gesamtkunstwerk" bezeichnete, das ihn mit Vokuhila-Frisur im Trikot des 1. FC Kaiserslautern zeigte.

Basler: "Wie hast Du denn ausgesehen vor 40 Jahren? Gibt's von Dir auch ein Bild? Es sahen doch damals alle so aus." Der Wetterexperte entgegnete, dass er aus der Schweiz komme und die Mode dort erst später kam. "Ja stimmt, bei Euch kommt alles bisschen später", konterte der zweifache Deutsche Meister und Europameister von 1996.

"Fans werden missbraucht" - Abrechnung mit Posten bei Lok Leipzig

Riverboat-Moderator Jörg Kachelmann (61) bekam ordentlich sein Fett weg.
Riverboat-Moderator Jörg Kachelmann (61) bekam ordentlich sein Fett weg.  © dpa/Sebastian Willnow

Hart waren auch "Super-Marios" Aussagen über die heutigen Fußballfans.

"Die werden ja nur noch gebraucht und missbraucht. Die Fans werden beim Training ausgesperrt, die Spieler fahren in die Tiefgarage. Die Zuschauer sind nur noch da, um das Stadion vollzumachen, um Trikots, 'ne Tasse und 'ne Klopapierrolle zu kaufen."

Er selbst schaue sich kaum noch Spiele an. "Das ist nicht mehr mein Fußball. Das ist nur noch Geld und Merchandising."

Und auch seinen ehemaligen Job als Sportdirektor bei Lok Leipzig zwischen 2015 und 2016 sollte der 50-Jährige Revue passieren lassen. Hat er gemacht - in Basler-Manier.

"Das hat einfach nicht funktioniert. Ich war ein paar Monate da, hab kein Büro gesehen, weil sie keins zur Verfügung gestellt haben. Ich war aller drei Wochen in einem anderen Hotel, weil man nie eine Wohnung gefunden hat. Man hat immer aufs Geld achten müssen. Dann hab ich irgendwann auch keine Lust mehr gehabt, irgendetwas zu machen." Er und der damalige Fünftligist haben sich einvernehmlich getrennt, "sie haben mir noch ein bisschen Geld mitgegeben und dann bin ich nach Hause gefahren."

Auch "Super-Marios" Kult-Image als Kettenraucher, Trinker und Pöbler war Thema. Er sprach die Kegeltruppe in seiner Wahlheimat Osnabrück an. "Da geben wir richtig Gas bis morgens 4 oder 5 Uhr und dann lieg ich zwei Tage auf der Couch, weil ich nicht mehr laufen kann." Kachelmann fragte nach, ob eine Stadt wie Osnabrück Endstation im Leben eines Mario Baslers sein könne. Ganz ungünstige Frage. Von da an war der "Promi Big Brother"-Teilnehmer von 2016 nicht mehr besonders gut auf den 61-Jährigen zu sprechen.

"Warst Du schon mal in Osnabrück?" Unter dem Lachen der Zuschauer sagte Kachelmann: "Ja, wir haben da in der Nähe eine Wetterstation." Basler: "Aber Jörg, dann solltest Du dich mal informieren, dann musst Du 30 oder 40 Jahre nicht mehr da gewesen sein."

Doch die Bombe platzte erst am Ende. Seine drei Enkel kamen ins Gespräch. "Die packen mein Herz", sagte der stolze Opa. Doch Moderator Jörg Kachelmann erlaubte sich die Frage: "Auch am Wochenende nach dem Kegeln?", die den Ex-Fußballer an die Decke springen ließ.

"Boar, Jörg, das ist langweilig, lass Dir was anderes einfallen. Das nervt mich jetzt, Du regst mich auf. Das könnt Ihr rausschneiden. Dass Du gern provozierst, weiß ich. Aber wir reden gerade über meine Enkel. Moment, nichts über meine Enkelkinder, das ist sehr gefährlich. Wenn ich die Frage [gestellt von Moderatorin Kim Fisher, Anm. d. Red.] beantworte, lass mich bitte in Ruh', nicht reinquatschen." Wenn er abends Kegeln gehe, wolle er am nächsten Tag bestimmt nicht seine Enkelkinder sehen, "das kannst Du mir glauben."

Die gesamte Riverboat-Folge, unter anderem auch mit RTL-Star Katja Burkard, Model Franziska Knuppe und dem Kriminalbiologen Dr. Mark Benecke könnt Ihr Euch >>>hier noch einmal anschauen.

Von 2015 bis 2016 war Basler für knapp zwölf Monate Sportdirektor beim damaligen Oberligisten 1. FC Lokomotive Leipzig. An dem Job ließ er kein gutes Haar.
Von 2015 bis 2016 war Basler für knapp zwölf Monate Sportdirektor beim damaligen Oberligisten 1. FC Lokomotive Leipzig. An dem Job ließ er kein gutes Haar.  © Picture Point/Roger Petzsche

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