Patricia Kelly über ihr Leben in Armut: Brüder spuckten aufs Abendessen
Leipzig - Ihre Kindheit war alles andere als einfach und unbeschwert. Schon mit 13 Jahren musste Maria "Patricia" Kelly (55) nicht nur den plötzlichen Tod ihrer Mutter verkraften, sondern auch ihre Geschwister versorgen.

Zusammen mit ihrer großen Schwester Kathy Kelly (62) übernahm sie die Verantwortung, erzählte die Sängerin und Buchautorin in der MDR-Talkshow "Riverboat".
Es ging nicht anders, denn ihr Vater rutschte nach dem Verlust seiner Frau in eine Depression, verbrachte einen großen Teil des Tages im Bett.
"Der hat auch getrunken, um klarzukommen", erinnerte sich Patricia Kelly.
Über sieben Jahre lang sorgte sie dafür, dass die Großfamilie jeden Abend Essen auf dem Tisch hatte.
Bei zehn Personen, die verköstigt werden mussten, ging es jedoch nicht immer gesittet zu. Besonders Kellys Brüder überlegten sich ihr ganz eigenes Konzept, um Essen für sich zu beanspruchen.
"Die Jungs haben drauf gespuckt und gesagt, das ist meins", lachte die Mutter zweier Söhne heute darüber.
Patricia Kelly über Geldsorgen und Fischköpfe

Das Geld reichte kaum aus, von einem Leben im Luxus war die Familie meilenweit entfernt. "Das war richtig hart."
In Paris lebte die damals 14-jährige Patricia mit ihren Geschwistern samt Vater in zwei heruntergekommenen Zimmern eines Hotels.
Kochen musste sie auf einer Elektroplatte und dabei mehr als einmal kreativ werden.
Teils haben sie "Fischköpfe umsonst bekommen in der Fischerei und haben daraus eine Suppe gemacht", erklärte die 55-Jährige.
Es war eine prägende Zeit, die Patricia Kelly viel lehrte. Ihre Weisheiten hat sie zusammen mit vielen Rezepten aus aller Welt in ihrem Buch "Patricia Kelly's Family-Kochbuch" festgehalten.
Streaming-Tipp: Die ganze Folge "Riverboat" vom 26. September mit Patricia Kelly, Karl-Theodor zu Guttenberg (53) und weiteren Gästen könnt Ihr Euch in der ARD-Mediathek anschauen.
Titelfoto: Montage: Rolf Vennenbernd/dpa; Axel Heimken/dpa