Udo Jürgens' Kinder kämpften um seine Musikrechte: "Papa starb, und es ging am nächsten Tag los"

Leipzig - Nach dem Tod von Kult-Sänger Udo Jürgens (†80) waren seine Kinder Jenny (56) und John (58) in einen jahrelangen Erbstreit rund um seine Musik verwickelt gewesen. Nun sprachen sie im "Riverboat" über diese schwierige Zeit.

Jenny Jürgens (56) erinnerte sich im "Riverboat" an ihren Vater Udo Jürgens (†80) zurück.
Jenny Jürgens (56) erinnerte sich im "Riverboat" an ihren Vater Udo Jürgens (†80) zurück.  © Lino Mirgeler/dpa

Der Streit um die Musikrechte habe verhindert, dass sie und ihr Bruder in Ruhe trauen konnten, wie Jenny Jürgens gegenüber Moderatorin Kim Fisher (53) zugab: "Der Papa starb und eigentlich ging es direkt am nächsten Tag los. Da hat etwas mit mir gemacht, das muss ich schon sagen."

John pflichtete ihr bei: "Das hat der Papa aber auch immer angekündigt: 'Wenn ich mal nicht mehr bin, kommen die Haie im Haifischbecken und werden kämpfen. Es wird heftig'. Und es ist heftig geworden."

Erst im Jahr 2021 konnte der Streit um die Musikrechte zwischen Jürgens' leiblichen Kindern und seinem langjährigen Manager Freddy Burger (77) beigelegt werden. Nun kümmern sich die Geschwister um den mehrere Millionen Euro wertvollen Musikkatalog ihres Vaters. Eine große Ehre - aber auch eine riesige Verantwortung.

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"Emotional gesehen, ist die oberste Prämisse zu erfühlen und zu erahnen, was im Sinne unseres Vaters wäre. Also wenn er jetzt in der Runde sitzen würde, ob er einverstanden wäre damit, was wir machen", so der Ansatz von Jenny und John.

Sie versuchen, ihren neuen Job nicht allzu verkrampft zu sehen, sondern die Dinge auch ein bisschen "fließen zu lassen" und einfach Vertrauen in ihre besondere Bindung zu ihrem Vater zu haben.

Ende 2022 veröffentlichten Udo Jürgens' Kinder das Album "Da Capo Udo Jürgens - Stationen Einer Weltkarriere" und stürmten damit die Spitze der Charts.
Ende 2022 veröffentlichten Udo Jürgens' Kinder das Album "Da Capo Udo Jürgens - Stationen Einer Weltkarriere" und stürmten damit die Spitze der Charts.  © Henning Kaiser/dpa

Udo Jürgens' Kinder hätten gern mehr Zeit mit ihm verbracht

Gemeinsam mit seiner Schwester verwaltet John Jürgens (58) das musikalische Erbe seines berühmten Vaters.
Gemeinsam mit seiner Schwester verwaltet John Jürgens (58) das musikalische Erbe seines berühmten Vaters.  © Karl-Josef Hildenbrand/dpa

Richtig emotional wurde es dann noch im "Riverboat"-Studio, als alte Auftritte von Udo Jürgens gezeigt wurden und die Geschwister die ein oder andere Träne verdrücken mussten. Das Schwierige an den Jahren nach seinem Tod: Nicht nur seine Kinder trauerten, sondern auch seine Fans.

"Ich hab Situationen erlebt, da schmiss sich plötzlich im Supermarkt jemand in meine Arme und fing an zu weinen", erinnerte sich Jenny an viele skurrile Momente. "Ich hab schon manchmal gedacht: 'Ihr habt ihn doch die ganzen Jahrzehnte ohne Ende gehabt, fast mehr als wir!'"

Denn dadurch, dass Jürgens so oft auf Tour war, bekamen ihn seine Kinder nur sehr selten zu sehen.

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John erinnerte sich an einen Moment vor vielen Jahren, als sein Vater am Vorabend eines Konzertes zu ihm ins Zimmer gekommen war und verkündet hatte: "Ich kann nicht schlafen, ich bin so nervös."

Doch kaum hatte er sich zu seinem kleinen Sohn ins Bett gelegt und seine Hand gehalten, war er innerhalb von Sekunden eingeschlafen. "Wir hatten ihn vielleicht nicht viel, aber wir hatten ihn in diesen Momenten", so Johns emotionale Worte. "Kurz und stark. Und das war unsere Familie, so war das ein Leben lang."

Die komplette "Riverboat"-Episode könnt Ihr in der MDR-Mediathek sehen.

Titelfoto: Lino Mirgeler/dpa

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