"Fakt ist": Kirchen und ihre Bedeutung - "Verändert sich das demokratische Miteinander"?

Erfurt/Leipzig - Insbesondere in den Wendejahren spielte die Kirche im Osten eine bedeutende Rolle. Als Orte, an denen vom System Enttäuschte zusammenkamen, an denen Wert auf das freie Wort gelegt wurde. Doch heute kämpft die Kirche einen schweren Kampf, ein Mitgliederverlust jagt den nächsten - der Stellenwert der Kirche scheint immer weiter abzunehmen. Die MDR-Talksendung "Fakt ist! Aus Erfurt" beschäftigt sich am Montag mit dem Thema "Wandel, Wut und Werte - Wie viel Kirche braucht der Osten?".

"Fakt ist! Aus Erfurt" wird moderiert von Dr. Andreas Menzel (*1962, l.) und Lars Sänger (44).
"Fakt ist! Aus Erfurt" wird moderiert von Dr. Andreas Menzel (*1962, l.) und Lars Sänger (44).  © Jens Borghardt/MDR

Die Kirche kämpft mit Mitgliederschwund - und das in einer Zeit, die alles andere als krisenfrei ist. In den Wendejahren waren die Kirchen im Osten Hoffnungsträger, aber heute?

Der Mitteldeutsche Rundfunk (MDR) fragt: Welche Rolle sollten die Kirchen in der Gesellschaft spielen? Verändert sich das demokratische Miteinander, wenn die Bedeutung der Kirchen zurückgeht? Sollten die evangelische und die katholische Kirche in Deutschland weiterhin Staatsgelder erhalten?

Wie gewohnt dürfen interessierte Bürger mit den Gästen der Sendung diskutieren. Moderiert wird das Format aus Erfurt natürlich von Lars Sänger (44) und Andreas Menzel (*1962).

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Zu den Gästen zählen diesmal:

  • Anja Siegesmund (46), Präsidentin des Deutschen Evangelischen Kirchentages 2025
  • Prof. Hartmut Rosa (58), Soziologe, Direktor des Max-Weber-Kollegs der Uni Erfurt
  • Justus Geilhufe (33), Pfarrer aus Großschirma (Landkreis Mittelsachsen)

Pfarrer Geilhufe: "Eine Gesellschaft ohne Kirche wird keine gute Gesellschaft"

In der Leipziger Nikolaikirche fanden im Herbst 1989 viele Menschen Mut und Hoffnung. (Archivbild)
In der Leipziger Nikolaikirche fanden im Herbst 1989 viele Menschen Mut und Hoffnung. (Archivbild)  © 123rf/claudiodivizia

"Eine Gesellschaft ohne Kirche wird keine gute Gesellschaft", sagt Justus Geilhufe laut MDR-Mitteilung. Der 33-jährige Pfarrer fürchtet den Angaben nach, dass sich langfristig gesellschaftliche Normen und Werte verändern werden, auch wenn das Grundgesetz noch auf christlichen Werten basiert.

Für die ehemalige Grüne Thüringer Umweltministerin Anja Siegmund sei es wichtig, dass Kirche aktuelle Probleme aufgreift und für sich deutet, heißt es.

Der Soziologe Professor Hartmut Rosa sehe das etwas anders. Für den Direktor des Max-Weber-Kollegs der Universität Erfurt gibt es laut MDR genug politische Diskussionsforen, da müsse Kirche nicht mitmischen.

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Auch Pfarrer Justus Geilhufe halte es für vermessen, wenn Kirche sich an politischen Debatten beteiligt, da 90 Prozent der Menschen im Osten nichts mehr von der Kirche wissen wollen würden.

"Fakt ist! Aus Erfurt" gibt es am Montag, dem 20. November, um 20.30 Uhr im Livestream auf mdr.de/fakt-ist, um 22.10 Uhr im MDR-Fernsehen sowie im Anschluss in der ARD Mediathek zu sehen.

Titelfoto: Jens Borghardt/MDR

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