"Too Hot To Handle"-Kandidatin erhebt schwere Vorwürfe gegen Netflix: "Einfach traumatisiert"
Hamburg - Die "Too Hot To Handle: Germany"-Kandidatin Onyi Alaike (25) aus Hamburg hat schwere Vorwürfe gegen die deutsche Netflix-Produktion erhoben.

"Schwarze Frauen werden bei Netflix Deutschland als Diversity-Bonus benutzt und ich bin der lebende Beweis dafür", beginnt sie ein Video, das sie am Wochenende auf ihrem TikTok-Account veröffentlichte.
Eigentlich habe sie das Thema gar nicht ansprechen wollen. Doch zu einem lustig gemeinten Clip, in dem sie thematisiert, dass sie eher weniger ins Beuteschema der anderen "Too Hot To Handle"-Kandidaten fiel, hätte sie so viele problematische Kommentare bekommen, dass sie nun nicht mehr schweigen könne.
"Viele Non-PoC haben die Kommentarsektion übernommen und wollen nicht verstehen, wobei es in dem Thema genau geht", setzte sie dazu weiter an.
Sie habe zudem eine Nachricht von einer jungen Person of Colour bekommen, die sie sehr nachdenklich gemacht habe. Darin heißt es: "Die Show hat mir mal wieder gezeigt, dass wir noch so viel Arbeit vor uns haben. Manchmal frage ich mich, warum unsere Beauty nicht auch anerkannt wird?"
Für sie als dunkelhäutige Frau sei die Show damit nicht unterhaltsam gewesen, sondern habe sie in ihrem Selbstwert negativ beeinflusst, heißt es in der Nachricht weiter, von der Onyi einen Screenshot veröffentlichte.
Onyi sei die Problematik selbst erst aufgefallen, als sie die Sendung gesehen habe. Es mache sie nun traurig zu lesen, dass die Show für junge schwarze Frauen geradezu traumatisierend sein könne. Das Problem: "Die Sendung stellt schwarze Frauen so dar, als ob wir unerwünscht wären, als ob wir nicht hübsch wären. Was natürlich nicht der Fall ist."
Die Zahnmedizin-Studentin stellt dabei klar, dass sich die Kritik keinesfalls an die Jungs von "Too Hot To Handle: Germany" richte. "Niemand muss sich für seinen Typ rechtfertigen." Auch sie selbst habe schließlich einen bestimmten Typ Mann, der ihr gefalle.
Onyi aus Hamburg ist Teil des ersten deutschen "Too Hot To Handle"-Casts
In einem TikTok-Video redete Onyi Klartext
Onyi kritisiert die Casting-Bedingungen bei "Too Hot To Handle"
"Die Kritik geht ganz direkt an Netflix Deutschland und an die Casting-Produktion", so Onyi. Denn dort habe man schließlich ganz genau gewusst, welchen Typen die Kandidaten und Kandidatinnen jeweils für sich angegeben hätten. "Das ist das, was mich stört. Denn da muss ja aufgefallen sein, dass so gut wie alle Jungs auf Blond und Weiß stehen."
Und weiter fragt sie: "Wieso bringt Ihr dann zwei dunkelhäutige Mädels in eine Sendung, wo sie von Anfang an keine Chance haben?" Im Nachhinein wäre sie lieber nicht gecastet worden, als nur für den "Diversity-Bonus" ausgewählt worden zu sein.
"Insgesamt muss ich einfach sagen, dass Netflix mit diesem Format Women of Colour einfach traumatisiert hat. Das kann man in Zukunft auch einfach lassen."
Netflix Deutschland äußerte sich auf Anfrage von TAG24 bislang nicht zu den Vorwürfen.
Titelfoto: Screenshot Instagram/TikTok/thatsonyi (Bildmontage)