Polizist ermordet und vergraben: Dieser "Tatort" macht einfach nur müde

Frankfurt/Main - Wald, Felder und Wiesen - so weit das Auge reicht. Mit einer nächtlichen Fahrt ins Ungewisse beginnt der neue Frankfurter "Tatort: Erbarmen. Zu spät", der am heutigen Sonntag um 20.15 Uhr im Ersten läuft.

Anna Janneke (Margarita Broich, 63) hat eine böse Vorahnung.
Anna Janneke (Margarita Broich, 63) hat eine böse Vorahnung.  © HR/U5 Filmproduktion/Daniel Dornhöfer

Hauptkommissar Paul Brix (Wolfram Koch, 61) fährt mit ein paar Polizeibeamten im Dunkeln durch die Gegend. Offenbar suchen sie irgendetwas oder -jemanden.

Wie sich herausstellt, geht es um einen ermordeten Kollegen: Simon Laby (Sebastian Klein, 51). Zur Leiche soll sie Anton Schilling (Niels Bormann, 50) führen. Er hatte kurz vorher gestanden, dass er den Polizisten ermordet und am Waldrand vergraben hat.

Das Problem: Er weiß nicht mehr genau, wo die Stelle ist. Und bei Nacht sehen alle Äcker und Wälder gleich aus.

Paul Brix (Wolfram Koch, 61) will das Offensichtliche nicht wahrhaben.
Paul Brix (Wolfram Koch, 61) will das Offensichtliche nicht wahrhaben.  © HR/U5 Filmproduktion/Daniel Dornhöfer

Im Waldhaus Labys entdecken Brix und seine Kollegin Anna Janneke (Margarita Broich, 63) riesige Vorräte an Essen, Waffen, Munition und sogar ein falsches Polizeiauto.

Bei der Hauptkommissarin kommt die Befürchtung auf, dass es in dieser Nacht nicht nur um einen Toten geht - sie soll recht behalten.

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Das Ermittler-Team tappt lange Zeit im Dunkeln.
Das Ermittler-Team tappt lange Zeit im Dunkeln.  © HR/U5 Filmproduktion/Christian Lüdecke

Ein klares Nein! Außer man braucht eine Einschlafhilfe.

Die ersten 30 Minuten sind wirklich äußerst langatmig, düster und wortkarg. Man müsste eigentlich den Fernseher heller und den Ton lauter stellen, um alles mitzubekommen und durchzuhalten.

Doch selbst wenn man dies tun würde, erschließt sich dem Zuschauer die Geschichte nicht. Die spärlichen und mitunter konfusen Dialoge der Protagonisten bringen die Handlung kaum voran.

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Man sieht schlichtweg ein paar Männern dabei zu, wie sie im Auto sitzen und durch die Dunkelheit fahren.

Dieser Film ist nicht nur für die Zuschauer eine Herausforderung, auch der Dreh war offenbar nicht einfach. "Irgendwann, in der dritten Nachtdreh-Woche, bemerkt man dann auch eine kollektive Ermüdung im Team. Man wird irgendwann langsamer", erklärt der Regisseur und Drehbuchautor des Krimis, Bastian Günther (49), im HR-Interview. Und das merkt man dem Film leider auch deutlich an.


Wer es schafft, bis zum Ende wach zu bleiben, wird trotzdem enttäuscht zu Bett gehen. Zwar wird der Mord aufgeklärt, aber es bleiben noch so viele Fragen unbeantwortet.

Titelfoto: HR/U5 Filmproduktion/Christian Lüdecke

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