Vorsicht! Betrüger geben sich als Mitarbeiter des Gesundheitsamts aus 

Leipzig - Ungeheuerlich! In Zeiten der Corona-Krise machen sich Verbrecher die Ängste der Menschen zunutze und verschaffen sich Zutritt zu Wohnungen in Leipzig und Umgebung. 

Der Mann aus Brandis ließ die beiden Unbekannten in seine Wohnung. 
Der Mann aus Brandis ließ die beiden Unbekannten in seine Wohnung.   © Screenshot MDR/ Kripo Live

So geschehen vor wenigen Tagen in Brandis bei Leipzig (TAG24 berichtete). In der aktuellen Folge von "Kripo Live" wurde der Fall eines 58-Jährigen nacherzählt, der eines Tages einen ungewöhnlichen Anruf bekam. 

Der Anrufer gab sich als Mitarbeiter des Gesundheitsamts aus und behauptete, dass sich der 58-Jährige möglicherweise mit dem Coronavirus infiziert haben könnte - er habe nämlich zuletzt Kontakt mit einer erkrankten Person gehabt. Deshalb müsste sich der Mann aus Brandis unbedingt testen lassen. 

Gleich um 4.30 Uhr am Morgen des nächsten Tages standen dann tatsächlich zwei Unbekannte mit Schutzanzügen und Mundschutz vor der Tür des Brandisers. 

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"Die beiden Männer nahmen dann einen Abstrich und strichen mit einem Papierstreifen über den Arm des zu Testenden", fasst Mariele Koeckeritz von der Leipziger Polizeidirektion zusammen. 

Am Vormittag gab es dann auch gleich ein Testergebnis: Der 58-Jährige wurde negativ auf das Coronavirus getestet - wurde aber misstrauisch. 

LKA rät: Ausweise von angeblichen Behördenmitarbeitern überprüfen

Polizeisprecherin Mariele Koeckeritz empfiehlt, sich gegebenenfalls erstmal beim zuständigen Gesundheitsamt melden und mögliche Tests zu überprüfen. 
Polizeisprecherin Mariele Koeckeritz empfiehlt, sich gegebenenfalls erstmal beim zuständigen Gesundheitsamt melden und mögliche Tests zu überprüfen.   © Screenshot MDR/ Kripo Live

"Als der Mann beim Gesundheitsamt anrief, wurde ihm mitgeteilt, dass keine solche Tests über das Telefon vereinbart werden", so die Polizeisprecherin weiter. 

Hierbei soll es sich laut dem Landeskriminalamt um eine neue Masche handeln: Betrüger und Kleinkriminelle nutzen die Angst und Unwissenheit vieler Menschen in Bezug auf das Coronavirus und verschaffen sich so Zutritt zu fremden Wohnungen.

"Eine Person lenkt das Opfer mit einem 'Test' ab, der andere hat derweilen Zeit, sich in der Wohnung umzusehen", schildert LKA-Sprecher Hans-Joachim Henschel. 

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Auch sogenannte Enkeltricks werden an die aktuell herrschenden Umstände angepasst. "Da braucht der Enkel dann Geld für den Klinikaufenthalt statt für das kaputte Auto", so Henschel.

Im Falle des Mannes aus Brandis ist die Sache nochmal gut ausgegangen: Seine Wohnung gab es für die Betrüger nicht her, dass etwas aus dem Haushalt entwendet werden konnte.

Sollte so etwas auch vor der heimischen Haustür passieren, raten die "Kripo Live"-Experten, die angeblichen Behördenmitarbeiter erstmal nicht in die Wohnung zu bitten und sich zunächst die Ausweise zeigen zu lassen.

In der Zeit könne man auch einen Anruf beim Gesundheitsamt tätigen, um wirklich zu überprüfen, wer da gerade vor der Tür stehe.

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Titelfoto: Screenshot MDR/ Kripo Live

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