Hamburg - Mit dem Auftritt von Montez (31) und der Aftershowparty im Port des Lumières ging am Donnerstagabend die erstmals dreitägige Konzertreihe "Channel Aid" in Hamburg zu Ende. Ebenfalls ein Novum war, dass das Benefizformat in "100 Prozent Eigenproduktion" im Deutschen Schauspielhaus stattgefunden hat. Innerhalb von weniger als 48 Stunden war dieses technisch komplett auf Konzertbetrieb umgerüstet worden. "Dieses Haus kennt man für Theater, jetzt kennt man es auch für Musik", betonte Channel-Aid-Gründer Fabian Narkus stolz.
Nach dem Abschied aus der Elbphilharmonie und der krankheitsbedingten Absage Anfang des Jahres war es den Veranstaltern wichtig, die Verbindung zu ihrer Heimatstadt beizubehalten.
"Die Show soll nicht nur musikalisch begeistern, sondern auch Hamburgs kulturelles Herz erlebbar machen", erklärte Narkus.
Der "Channel Aid"-Gründer wünscht sich nach der erfolgreichen Zusammenarbeit in diesem Jahr, dass das Schauspielhaus auch in Zukunft das Zuhause von "Channel Aid" bleiben wird: "Die Atmosphäre und der Vibe waren einfach unglaublich!"
Begleitet wurden die drei Headliner – Montez, Rea Garvey, Samy Deluxe – von dem 65-köpfigen Lufthansaorchester unter der Leitung von Steven Lloyd Gonzalez (54). Bei dem Ensemble aus Lufthansa-Mitarbeitenden handelt es sich um Laien, die alle ehrenamtlich musizieren.
Die Konzerte wurden live auf YouTube und TikTok gestreamt und erreichten in kürzester Zeit Zehntausende Aufrufe. Der Clou: Jeder Klick, Like oder Share generiert Werbeeinnahmen, diese werden zu 100 Prozent an soziale Projekte gespendet, darunter in diesem Jahr Rea Garveys Stiftung "Saving an Angel" und die "Help Alliance" der Lufthansa.
Stars und Fans feierten gemeinsam
Vom Theater zur Konzertbühne: "Channel Aid" verwandelt Schauspielhaus zur neuen Heimat
"Ich glaube, dass Channel Aid inzwischen ein Format ist, bei dem Künstlerinnen und Künstler wissen: Hier kann ich mich einmal von einer ganz anderen Seite zeigen", erklärt Fabian Narkus im TAG24-Gespräch.
"Bei uns spielen Acts in Locations, die man sonst kaum noch finanzieren kann, gerade wenn man sonst Arenashows spielt. Und dazu die Möglichkeit, mit einem Orchester aufzutreten – das ist für viele ein ganz neuer Reiz."
Mit einem Schmunzeln fügt er hinzu: "Am Ende des Jahres sind meine Top 3 beim Spotify-Rückblick eigentlich immer voll mit den Songs unserer Künstler und Künstlerinnen. Man hört sich automatisch rein, groovt sich ein – und auch wenn es nicht immer meine persönliche Lieblingsmusik ist, am Ende packen sie mich alle."
Nach drei erfolgreichen und ausverkauften Abenden im Deutschen Schauspielhaus, die jeweils rund 1200 Zuschauerinnen und Zuschauer anzogen, zeigt sich Narkus am dritten Tag gegenüber TAG24 sichtlich erleichtert und stolz: "Auch online war das Event ein voller Erfolg – die Streams erreichten ein sechsstelliges Publikum, und bereits jetzt sind über 200.000 Euro an Spenden zusammengekommen. Das war ein Startschuss für uns – für eine neue, coole Heimat."