Berliner Bäume sind für alle da, merk Dir das lieber Nachbar!

Berlin - Man hat ja schon des Öfteren vom Streit am Gartenzaun gehört, wenn der Baum des Nachbarn einfach mal wieder unbefugt die Grundstücksgrenze überquert hat. In Berlin ist jetzt aber offenbar ein Zwist um einen Straßenbaum entbrannt.

Diese Berliner Eiche hat bestimmt schon viel miterlebt aber so etwas wohl auch noch nicht.
Diese Berliner Eiche hat bestimmt schon viel miterlebt aber so etwas wohl auch noch nicht.  © Sebastian Willnow/dpa, Screenshot/Instagram/notesofberlin (Bildmontage)

So wohl geschehen im Bezirk Neukölln, wie "Notes of Berlin" bei Instagram gepostet hat. Besonders kurios: Die kleine Meinungsverschiedenheit wurde aus Sicht von Baum und Fahrrad geschildert, das dort "zu Unrecht" abgestellt worden sein soll.

Ja, richtig gelesen, der "Ankläger" hat sich tatsächlich das Recht herausgenommen, für die alte Eiche zu sprechen, die dort bestimmt schon weitaus länger steht, als er oder sie auf Gottes schöner Erde wandelt.

"Hi! Icke bin's, der Baum", ist auf einem Zettel zu lesen, der an den Stamm gepinnt wurde. "Solange Du keiner meiner Pfleger aus der Nr. 11 bist, nimm doch bitte Dein Fahrrad mit zu Deinem Baum", lautete die Beschwerde.

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Eine Antwort ließ augenscheinlich nicht lange auf sich warten, denn unter der ersten Nachricht wurde eine weitere befestigt - diesmal sogar von einer Klarsichthülle geschützt und aus Sicht des Fahrrads geschildert.

"Lieber Baum, lass Dir nichts einreden! Im Grunde Deines Herzens ist es Dir ziemlich egal, was für ein Fahrrad hier steht!", leitete der unbekannte Verfasser seinen kreativen Konter ein.

Instagram-Nutzer feiern lustigen Baum-Streit mit Sido-Text und Berlin-Klischee

So etwas gibt es wohl auch nur in Berlin: Baum "beschwert" sich bei Radfahrer und der Drahtesel "antwortet".
So etwas gibt es wohl auch nur in Berlin: Baum "beschwert" sich bei Radfahrer und der Drahtesel "antwortet".  © Screenshot/Instagram/notesofberlin (Bildmontage)

In der Hauptstadt sei es nun einmal nicht immer möglich, einen reservierten Platz zu ergattern und schließlich könne nicht jeder, der einen Eimer Wasser an einen Baum kippe, diesen gleich als sein Eigentum betrachten. "Also, bis bald, lieber Baum. Dein Fahrrad aus der Nachbarschaft", verabschiedete sich der Schreiber im Namen seines Drahtesels.

Bei den Instagram-Usern kam dieser lustige Nachbarschafts-Disput auf jeden Fall gut an. "Meine Stadt, mein Bezirk, mein Viertel, meine Gegend, meine Straße, mein Zuhause, mein Block, mein BAUM!", befand ein Follower frei nach dem Berliner Rapper Sido (42).

Eine weitere Userin bediente ein typisches Berlin-Klischee und machte sich über die zugewanderten Schwaben lustig: "Schön aus Baden-Württemberg zugezogen und schon gedacht, der Baum vor der Tür gehört zur überteuerten Bude."

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Ein weiterer Kommentar machte in diesem Zusammenhang allerdings eher nachdenklich: "Also der Baum schickt eine Nachricht geschrieben auf einem Stück Papier… Papier wird aus Bäumen hergestellt… Das ist doch dann quasi, wie wenn ein Mensch eine Nachricht auf Menschenhaut schreibt!", stellte der Nutzer in den Raum.

Und dann gab es auch noch die Fraktion, die sich Sorgen um die Eiche machte: "Liebe Menschen! Die Reißzwecken, mit denen Ihr meine vermeintlichen Nachrichten an mich gepinnt habt, verletzen mich. Lasst das bitte! LG Euer Baum", beanstandete eine Followerin. Eine kleine Reißzwecke fügt der Borke allerdings in der Regel keinen Schaden zu.

Titelfoto: Sebastian Willnow/dpa, Screenshot/Instagram/notesofberlin (Bildmontage)

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