Demo vor Chemnitzer JVA: "Für die Freiheit aller Frauen - Löcher in die Mauern hauen"

Chemnitz - Am Sonntagnachmittag hat an der Justizvollzugsanstalt Chemnitz eine anarchisch feministische Demonstration stattgefunden.

Die Inhaftierten der JVA versammelten sich hinter den Fenstern und jubelten der Versammlung zu.
Die Inhaftierten der JVA versammelten sich hinter den Fenstern und jubelten der Versammlung zu.  © Jan Haertel

Insgesamt versammelten sich etwa 200 Personen auf dem Parkplatz vor der JVA an der Reichenhainer Straße und hielten eine sogenannte „Knastkundgebung“ ab. Der Aufruf des Bündnisses richtet sich dabei gegen Gefängnisse aller Art.

Zu Beginn rief eine Sprecherin der Kundgebung: „Hallo ihr Lieben vor und hinter den Mauern“. Denn bereits zu Beginn der Veranstaltung versammelten sich die Inhaftierten des Frauengefängnisses hinter den Fenstern und jubelten der Versammlung zu.

Mit Ausrufen wie: „Knast ist ein Mittel, welches abschrecken soll. Ein Ort ,an dem resozialisiert werden soll. Jedoch haben die Inhaftierten keine Selbstbestimmung. Jede dritte Person landet nach Freilassung wieder im Knast. Knast ist ein gewaltvoller Ort“, heizte die Sprecherin die Leute weiter an.

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Neben Gewalt und Rassismus hinter den Gefängnismauern, wurden auch die in den Gefängnissen aktuell herrschenden Corona-Bedingungen angesprochen. Die Corona-Pandemie war das zentrale Thema der Demo.

Die Demonstration skandierte: „Für die Freiheit aller Frauen - Löcher in die Mauern hauen“.

Mit großflächigen Plakaten forderten die Teilnehmer der Demo Freiheit für die Insassen.
Mit großflächigen Plakaten forderten die Teilnehmer der Demo Freiheit für die Insassen.  © Erik Frank Hoffmann
Mit einer Trommelgruppe wurde die Stimmung einmal mehr eingeheizt.
Mit einer Trommelgruppe wurde die Stimmung einmal mehr eingeheizt.  © Erik Frank Hoffmann

Um der Kundgebung mehr Aufmerksamkeit zu verleihen, war zudem eine Trommelgruppe vor Ort. Sie verstärkte einmal mehr die in den zahlreichen Redebeiträgen gestellte Forderung nach Freiheit aller Gefangenen.

Titelfoto: Erik Frank Hoffmann

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