Er verhandelte die Fälle Kleinertz und Valeriia: Richter Ehrlich plaudert aus dem Nähkästchen
Chemnitz - Janko Ehrlich (52) ist seit 2022 der Vorsitzende der Ersten Großen Strafkammer des Chemnitzer Landgerichts. Er verhandelt über die ganz harten Fälle. Beim "Tag der Justizkultur" am Mittwoch plauderte der Top-Jurist über seine spannendsten Fälle.
                                                                                                            
    
            Bevor er ans Landgericht kam, war Janko Ehrlich viele Jahre Amtsrichter - dabei war es eine Umstellung für ihn, als Vorsitzender eine große Strafkammer zu leiten: "Man verbringt sehr viel Zeit damit, die Fälle zu managen", so der Jurist. In der Regel hat er 15 Verfahren gleichzeitig laufen - hier kommt es darauf an, sich mit Kollegen abzustimmen und die Fälle rechtlich voranzutreiben.
Als besonders spannende Fälle, die er zu verhandeln hatte, hebt Ehrlich das Verfahren um den ermordeten Chemnitzer Kardiologen Klaus Kleinertz (†69) hervor ("ein Super-Krimi").
Allerdings gab es auch einen unblutigen Fall, der ihm im Gedächtnis blieb: Eine Frau hatte versucht, ihren Ex-Schwager zu töten, indem sie über das Darknet einen Killer engagierte - und auf eine Falle des FBI hereinfiel.
Auch den grausamen Fall der ermordeten Valeriia (†9) verhandelte Ehrlich - und verurteilte mit seinen Kollegen den Täter zur Höchststrafe. Dieser Fall ging dem Juristen nahe. Jedoch stellte Ehrlich klar: "Man darf das nicht rankommen lassen."
Titelfoto: Petra Hornig