Mit Armbrust auf Polizisten geschossen: 31-Jähriger wegen versuchten Totschlags angeklagt
Chemnitz - Nach einem Polizei-Großeinsatz im Mai dieses Jahres muss sich nun ein 31-Jähriger vor dem Landgericht Chemnitz verantworten.
Die Staatsanwaltschaft Chemnitz hat gegen den Mann Anklage wegen versuchten Totschlags in vier Fällen, Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte und tätlichen Angriffs auf Vollstreckungsbeamte erhoben.
Dem 31-Jährigen wird zur Last gelegt, am 17. Mai mit einer Armbrust auf vier Polizeibeamte geschossen zu haben.
Die Beamten waren an diesem Tag zu seiner Wohnung in die Kanalstraße gefahren, um mehrere Haftbefehle zu vollstrecken und ihn festzunehmen. Allerdings verweigerte der 31-Jährige der Polizei den Zutritt.
"Da der Angeschuldigte den Polizisten nicht geöffnet und mehrfach durch die verschlossene Tür gerufen hatte, man werde ihn nicht lebend aus der Wohnung holen können, hatten die Beamten zur Eigensicherung Verstärkung angefordert", teilte die Staatsanwaltschaft weiter mit.
Verhandlung wird am Landgericht Chemnitz stattfinden
Die Polizei musste die Tür gewaltsam öffnen, nachdem aus der Wohnung Rauchgeruch drang. Der Rauch kam von einem Brand, den der Mann in der Wohnung offenbar selbst verursacht hatte.
Als die Tür offen war, schoss der 31-Jährige aus dem Flur mit einer Armbrust auf mehrere Polizisten. Ein circa 20 Zentimeter langer Metallpfeil traf das Schutzschild eines Polizisten in Brusthöhe und blieb darin stecken.
"Der Angeschuldigte hatte dabei zumindest billigend in Kauf genommen, einen der Polizeibeamten tödlich zu verletzen", heißt es weiter von der Staatsanwaltschaft.
Der Mann befindet sich bereits in Haft, im aktuellen Verfahren wurde nun eine U-Haft angeordnet. Wann die Hauptverhandlung am Landgericht Chemnitz stattfinden wird, steht noch nicht fest.
Im Falle einer Verurteilung droht dem 31-Jährigen eine mehrjährige Freiheitsstrafe.
Titelfoto: Bildmontage: Haertelpress