Chemnitz: Hier schlummert ein Schatz aus dem Mittelalter

Chemnitz - In der neuen Johannisvorstadt (ehemaliger Johannisparkplatz neben Zentralhaltestelle) in Chemnitz schlummert ein Schatz aus dem Mittelalter. 2022 entdeckten Archäologen unter dem "Goldenen Anker" - einem ehemaligen Gasthaus - eine jüdische Mikwe - ein rituelles Tauchbad, einzigartig in Sachsen.

Thomas Schuler (80) von der AG Mikwe am Modell zur neuen Ausstellung: "Die Chemnitzer Mikwe - das Unsichtbare sichtbar machen".  © Ralph Kunz

Doch der Fund musste wieder sicher im Erdreich versiegelt werden, weil das Mauerwerk zu fragil ist.

Ab Sonntag macht eine Freiluftausstellung im Rondell an der Ecke Bahnhof-/ Zschopauer Straße das Unsichtbare sichtbar.

Gezeigt wird ein Modell (Maßstab 1:10) des Ritualbades, ergänzt durch Schautafeln zur Geschichte und Bedeutung.

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Besonders außergewöhnlich: "Die Mikwe wurde im Haus eines Christen gebaut, wohl für jüdische Kaufleute auf der Durchreise zur Leipziger Messe", erklärt Thomas Schuler (80) von der AG Mikwe.

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Freiluftausstellung im Rondell an der Ecke Bahnhof-/ Zschopauer Straße.  © Ralph Kunz

Die AG Mikwe realisierte die Schau gemeinsam mit lokalen Unterstützern. Sie ist bis Oktober rund um die Uhr kostenfrei zugänglich. Die Realisierungskosten betrugen knapp 25.000 Euro.

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