Mit Vollgas den Männern voraus: TU-Studentin mit Benzin im Blut

Chemnitz - In Chemnitz leben viele starke Frauen. In unserer neuen TAG24-Serie "Starke Frauen in Chemnitz" präsentieren wir Euch eine Auswahl an Frauen, die uns ihre Geschichte erzählt haben. Teil 2: TU-Studentin und Motorsportlerin Sarah Göpfert.

Die Rennfahrerin führt ein Leben auf der Überholspur.
Die Rennfahrerin führt ein Leben auf der Überholspur.  © René Unger

Motorsport, eine Männerdomäne? TU-Studentin Sarah Göpfert (24) kann über dieses Vorurteil nur schmunzeln - ebenso wie ihre männlichen Konkurrenten. Seit 2006 sitzt Sarah fest im Sattel ihres Motorrads und schaffte es im Laufe der Jahre bis an die Spitze des deutschen Rennsports.

Andere Kinder wollen turnen, Fußball spielen oder ihre Nase in Bücher stecken. Sarah hingegen verfolgte bereits als Achtjährige mit ihrem Opa im erzgebirgischen Neukirchen die MotoGP im TV.

Schnell ging sie selbst an den Start - damals selbstredend noch nicht auf den ganz großen Zweirädern, sondern auf einem Pocketbike – mit 50 Zentimetern Höhe und 100 km/h Geschwindigkeit quasi ein Motorrad in Miniaturformat.

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Das Pocketbike musste mittlerweile einem Motorrad mit 320 Kubikzentimeter Hubraum, 42 PS und einer Maximalgeschwindigkeit von 200 km/h weichen.

Sieht die männliche Konkurrenz meist im Rückspiegel: TU-Studentin Sarah Göpfert (24) raste sich an die Spitze des deutschen Motorrad-Rennsports.
Sieht die männliche Konkurrenz meist im Rückspiegel: TU-Studentin Sarah Göpfert (24) raste sich an die Spitze des deutschen Motorrad-Rennsports.  © imago images/Georg Ulrich Dostmann

Ihren letzten Erfolg feierte sie im Rahmen der Internationalen Deutschen Motorradmeisterschaft

Göpfert war am Ende glücklich über den Sieg beim internationalen Schleizer Dreieckrennen.
Göpfert war am Ende glücklich über den Sieg beim internationalen Schleizer Dreieckrennen.  © imago images/foto2press

Bei Wettkämpfen sind Frauen immer in der Unterzahl - eine Tatsache, die Sarah nicht aus der Ruhe bringt. "Ich versuche, mir den Respekt durch Training und Können zu ergattern und den Jungs ordentlich einzuheizen."

Dafür trainiert die Wirtschafts-Studentin hart: "Ich konzentriere mich sehr auf Ausdauersport. Auf dem Motorrad zählt jedes Gramm - ohne dabei die Kraft aus den Augen zu lassen: Die brauche ich, um mich in die Kurven zu legen und die Kontrolle nicht zu verlieren."

Ein Vorteil: "Je fitter ich bin, desto klarer ist auch mein Kopf. So kann ich die Strategien meiner Mitstreiter verfolgen."

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Ihren letzten Erfolg feierte Sarah, die im Yamaha R3 Cup startet, im Rahmen der Internationalen Deutschen Motorradmeisterschaft. Mit ihr starteten nur zwei weitere Frauen. Insgesamt belegte Sarah Rang 6 und zählt damit zu den drei besten Deutschen.

Unter den Frauen ist sie die Beste. "2022 möchte ich dann in die nächsthöhere Klasse, also die Internationale Deutsche Meisterschaft Supersport 300, aufsteigen." Ein Ziel, das sie sicher schaffen wird. Ein Leben auf der Überholspur ist Sarah ja gewohnt.

Hier gibt's die anderen Teile der TAG24-Serie zum Nachlesen

Titelfoto: imago images/Georg Ulrich Dostmann

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