Chemnitz: Neue Lärmschutzwand soll Südring beruhigen
Chemnitz - Flüsterasphalt oder Lärmschutzwand? Der Südring in Chemnitz-Helbersdorf ist eine der lautesten Gegenden im Stadtgebiet. Grund: Immer mehr Schwerlaster donnern aus Richtung Tschechien durch Chemnitz.

Mit Lärmschutzmaßnahmen eigens für den Bereich zwischen Markersdorfer Straße und Straße Usti nad Labem wird sich mittelfristig sogar der Stadtrat befassen.
"Der Lärm beeinträchtigt die Lebensqualität von rund 5000 Menschen", klagt die Wohnungsbaugenossenschaft Helbersdorf. Sogar nachts würden sie um den Schlaf gebracht.
Die Genossenschaft fordert inzwischen auf zwei Teilstrecken gerade "im Interesse der langjährigen Einwohner" jeweils Lärmschutzwände.
Im Rathaus ist das Problem seit Langem bekannt. Inzwischen gilt Tempo 50, und zwischen Markersdorfer und Helbersdorfer Straße wurde Flüsterasphalt aufgebracht.
Eine vier Meter hohe Lärmschutzwand kostet über fünf Millionen Euro

Reicht aber nicht, muss auch Bürgermeister Knut Kunze (55, parteilos) in der Antwort auf eine Ratsanfrage der SPD einräumen.
"Ein Nachtfahrverbot für Lkws wurde geprüft, aber wegen fehlender Umfahrungsalternativen abgelehnt." Auch neue Technologien fielen durch: zu geringe Wirkung, zu große Risiken durch Reflexion an angrenzender Bebauung.
Eine vier Meter hohe Lärmschutzwand kostet über fünf Millionen Euro, rechnet Kunze vor. Und - mindestens 40 Bäume müssten fallen.
Die Rathaus-Vorzugsvariante ist nunmehr weiterer Flüsterasphalt auch zwischen Helbersdorfer Straße und Straße Usti nad Labem. Prognostizierte Kosten: gut zwei Millionen Euro.
Wann der Stadtrat das Thema auf die Tagesordnung bekommt, ist noch unklar.
Titelfoto: Sven Gleisberg