Neue Chemnitzer Schule zu teuer: Bund der Steuerzahler beklagt Verschwendung
Chemnitz - Möglichst viel Geld in Schulen und Bildung stecken: Hat die Stadt Chemnitz da etwas falsch verstanden?

Die gerade fertiggestellte Oberschule am Richard-Hartmann-Platz ist mit Baukosten von etwa 36 Millionen Euro deutlich teurer als vergleichbare Schulneubauten.
Diese Einschätzung vertritt der Bund der Steuerzahler und setzt das Projekt im jetzt veröffentlichten Ranking um den Negativpreis für Steuerverschwendung "Schleudersachse" auf Rang 3 (mehr Seite 11).
In der Begründung heißt es: "Ursächlich ist das Zusammenwirken von großzügigem Raumprogramm, einem nicht alltäglichen Gebäudeentwurf und der durchgehenden Verwendung teurer Materialien." Die Stadt Chemnitz habe die ausufernden Kosten frühzeitig erkennen und gegensteuern können. Als "fachkundiger Bauherr hätte man nur die Räume bauen sollen, die wirklich notwendig sind".
Zuvor hatte die Stadt einen Architekturwettbewerb für einen "modernen Schulneubau im Ensemble zur alten und neuen Hartmannhalle sowie ein angemessenes Gegenüber zum Polizeigebäude" ausgeschrieben. Ursprünglich waren für den Bau 32,6 Millionen Euro veranschlagt. Das Rathaus reagierte auf eine angefragte Stellungnahme bislang nicht.

2020 hatte Chemnitz mit der Kunstinstallation "Versinken - ein Autowrack im Schlossteich" den Negativpreis sogar "gewonnen".
Titelfoto: Kristin Schmidt