Später fertig und teurer: OB Schulze feiert "seine" neue Eisschnelllaufbahn
Chemnitz - 400 Meter Eis lassen die Herzen der Chemnitzer höher schlagen! Lange bereitete die neue Eisbahn Verwaltung, Sportlern und Eissportzentrum Kopfzerbrechen. Die Baukosten waren explodiert, Asbest-Funde sprengten den Zeitplan. Rund anderthalb Jahre später wurde das 12-Millionen-Euro-Projekt eingeweiht.
"Das ist ein guter Tag gewesen, weil wir endlich was fertig bekommen haben", sagte OB Sven Schulze (50, SPD) erleichtert. Als ehemaliger Kämmerer kennt er die Zahlen des Sorgenkindes ganz genau.
Ursprünglich sollte die Eisbahn für etwa 9 Mio. Euro bis Herbst 2020 gebaut werden. Nach der 400-Meter-Bahn war im zweiten Bauabschnitt eine Überdachung geplant. Doch dann kam Corona und wirbelte den Haushalt durcheinander. Aus 9 Mio. wurden 12 Mio. - und der Traum vom Dach war geplatzt.
Während der Abrissarbeiten entdeckten Bauarbeiter unter der 50 Jahre alten Bahn zudem mit Asbest belastetes Material.
"Die Voraussetzungen für einen nachträglichen Anbau des Dachs wurden dennoch geschaffen. Dafür müsste aber die Funktionszelle abgerissen werden", sagt Sascha Brandt (42), Chef der Eissport und Freizeit GmbH.
Eissport in Chemnitz mit großer Tradition
Um internationale Wettkämpfe nach Chemnitz zu holen, brauche man irgendwann das Dach.
Neben der nagelneuen Eisbahn freut sich Brandt besonders über das neue Roll- und Hockeyfeld, für das sogar eine Unterführung gebaut wurde. Ebenfalls neu sind Ton- und Lichttechnik sowie das Funktionshaus.
Weil Chemnitz Bundesstützpunkt ist, herrschte an der Eisbahn dringender Handlungsbedarf. Zudem hat der Eissport große Tradition. Eisprinzessin Kati Witt (55) trainierte unter Jutta Müller (92) in der Halle und ab und an draußen auf der Bahn.
Welche Erfolge daraus hervorgegangen sind, ist längst Geschichte ...
Titelfoto: Haertelpress