Chemnitz - Seit einem Monat ist Transport-Dienstleister Uber auf den Chemnitzer Straßen aktiv. Der US-Mobilitätsanbieter vermittelt über seine App Fahrten durch Mietwagenfirmen. Was sagen der App-Riese und der lokale "Platzhirsch" Taxi nach vier Wochen?
"Der Start läuft, aber der Markt muss sich einpendeln", meint Uber-Sprecher Oliver Fritz (30). Konkretes zum Auftakt gibt es aber nicht. "Aus Wettbewerbsgründen teilen wir keine absoluten Städtezahlen."
Wie das "App-Taxi" funktioniert, ist simpel. Nutzer laden die App, registrieren sich, geben ihr Ziel ein und wählen zwischen Vermittlungsoptionen. Vor dem Bestätigen sehen sie den Preis - bei Mietwagenfahrten gilt danach ein Festpreis, der sich nicht mehr ändert. Oliver Fritz: "Durch höhere Auslastung können Mietwagen im Durchschnitt etwas günstiger sein."
Uber fährt nicht selbst, sondern vermittelt Aufträge. "In Deutschland kooperieren wir ausschließlich mit Mietwagen- oder Taxiunternehmen", sagt Fritz. Private Nebenbei-Fahrer gibt es nicht: "Alle Fahrer haben den Personenbeförderungsschein, alle Fahrten sind versichert."
Namen der Partner nennt der Uber-Sprecher jedoch nicht: Am Anfang sei das "wettbewerblich sensibel".
Taxigenossenschaft beobachtet Uber-Angebot mit Skepsis
Die Taxigenossenschaft beobachtet den Neuling erwartungsgemäß mit Skepsis. Vorstand Robin Spinka (28) sagt, Effekte auf Umsatz und Wartezeiten seien noch schwer zu bewerten.
Aber: "Vergleicht oder beobachtet man den Eintritt von Uber in anderen Städten oder Regionen, ist eine Verdrängung des Taxis erkennbar." Bislang gebe es auch keine Kooperation mit Uber-Aufträgen.
Wird das Taxi jetzt zum Auslaufmodell? Am Ende wird das Rennen wohl über Verfügbarkeit und Preis entschieden. Vorstand Spinka fordert schon mal "ein Mindestbeförderungsentgelt für Mietwagen, das sich mindestens am Taxitarif orientiert".
Was sagt das Rathaus? Uber selbst sei als reine Vermittlungsplattform nicht genehmigungspflichtig, die befördernden Unternehmen brauchen jedoch Taxi- oder Mietwagenkonzessionen.