Uni muss Gas einsparen: Bibber-Temperaturen in der TU Chemnitz?
Chemnitz - Mit einem dicken Pulli zur Vorlesung, in den Fluren eine Winterjacke überziehen: Das könnte nun auf die Studenten der TU Chemnitz zukommen. Denn: Auch die Uni muss sich an die Energiesparmaßnahmen der Bundesregierung halten.
"Die Beheizung von Arbeitsräumen für körperlich leichte und überwiegend sitzende Tätigkeit darf nur bis höchstens 19 Grad erfolgen", heißt es in einem offenen Brief der TU Chemnitz.
Bedeutet: In den Vorlesungssälen werden die Studenten künftig wohl in einem dicken Pulli sitzen. In Arbeitsräumen, in denen Aufgaben überwiegend im Stehen oder Gehen geleistet werden, darf die Temperatur nur maximal 18 Grad betragen.
Richtig kalt könnte es in den Treppenhäusern und Fluren werden. Hier ist das Heizen komplett verboten. Die Thermostate werden laut einem Uni-Sprecher nur auf Frostschutzstufe eingestellt.
Und: Händewaschen ist nur noch mit kaltem Wasser möglich. Boiler und Durchlauferhitzer an den Waschbecken werden abgestellt.
"Darüber hinaus möchten wir an alle Mitglieder und Angehörigen unserer Universität appellieren, individuell zur Reduzierung von Energieverbräuchen beizutragen", heißt es abschließend.
Die Maßnahmen gelten zunächst bis zum 28. Februar 2023. Wie es danach weitergeht, ist derzeit noch nicht klar.
Lichter aus, Heizung runter: Deutschland im Energiesparmodus
Im Rahmen der Energiemaßnahmen sprach Wirtschaftsminister Robert Habeck (53, Grüne) von einer "nationalen Kraftanstrengung".
Es brauche ein "starkes Zusammenspiel von Staat, Wirtschaft und Gesellschaft, von Bund, Ländern, Kommunen, Sozialpartnern, Gewerkschaften, Handwerk und Verbänden sowie der Zivilgesellschaft. Jeder Beitrag zählt."
Bereits am 1. September traten die ersten Energiesparmaßnahmen in Kraft. So wurde unter anderem die nächtliche Beleuchtung von Denkmälern oder Wahrzeichen abgeschaltet. Auch die Lichter der bunten Esse in Chemnitz, eines der Wahrzeichen der Stadt, wurden ausgeknipst.
Angesichts der aktuellen Gasknappheit ist die Bundesnetzagentur in Alarmbereitschaft. Netzagentur-Chef Klaus Müller (51) appellierte daher erst in dieser Woche an alle Privathaushalte, weniger zu heizen.
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