Wie eine Skisprung-Legende laufend gegen den Krebs kämpft
Chemnitz - Es ist ein Nachmittag voller Mut, Schweiß und Hoffnung. Mehr als 2000 Teilnehmer sind bei "Laufend gegen Krebs" an der TU Chemnitz auf der Bahn, von Kindern im Kindergartenalter bis hin zu Senioren wie Christine Kraft (87) von Frauen Kontra Krebs, die trotz ihrer Krebserkrankung mitläuft.
Alles in Kürze
- Jens Weißflog unterstützt Laufevent gegen Krebs in Chemnitz.
- Über 2000 Teilnehmer laufen für krebskranke Menschen.
- Bewegung kann präventiv gegen Krebs wirken.
- Spenden finanzieren Projekte für Betroffene und Familien.
- Weißflog wünscht sich weniger Krebskranke in Zukunft.

"Jetzt nach 30 Jahren hat es mich noch mal erwischt", erzählt sie offen. Doch von Aufgeben keine Spur: "Wenn er mich sterben lässt, stirbt er auch", sagt sie über den Krebs und lacht. Ihr Geheimnis? "Ich hab ein Leben lang Sport getrieben und bin vom Typ her einfach fröhlich. Ganz unten zu sein, ist nicht so schlimm - es kann nur nach oben gehen."
Neben ihr auf der Bahn: Jens Weißflog (60), Skisprung-Legende und Botschafter der Sächsischen Krebsgesellschaft.
Für ihn ist es eine Herzensangelegenheit: "Mein Neffe hatte einen Gehirntumor, den er nicht überlebt hat. Insofern gibt es da eine familiäre Geschichte." Deshalb engagiert er sich seit Jahren für krebskranke Menschen.

Sportler betont die Bedeutung von Bewegung

Beeindruckt ist Weißflog von der Resonanz der Chemnitzer: "Über 2000 Runden wurden gelaufen, das ist einfach eine tolle Resonanz. Das zeigt, dass die Leute trotz aller Probleme immer noch ein Ohr für solche Geschichten haben." Dabei betont der Sportler die Bedeutung von Bewegung: "Es gibt genügend Studien, die beweisen, dass Bewegung präventiv wirken kann."
Auch Geschäftsführer Ralf Porzig (56) von der Sächsischen Krebsgesellschaft sieht den Erfolg des Events: "Wir haben eine Steigerung gegenüber 2024 von 600 auf 2100 Anmeldungen, das hat auch was mit Jens Weißflog zu tun."
Mit den Spenden sollen konkrete Projekte finanziert werden, unter anderem Bewegungsprojekte für Kinder und Erwachsene nach Krebs, Familienwochenenden für Betroffene und Wohngemeinschaften für krebskranke Senioren.
Weißflogs Wunsch für die Zukunft ist klar: "Weniger Krebskranke." Und wenn es nach Christine Kraft geht? "Ich will erst mal 90 werden."
Titelfoto: Uwe Meinhold