Zahl der Obdachlosen in Chemnitz steigt deutlich

Chemnitz - Die Adventszeit hat begonnen. Doch vielen Menschen wird beim Gedanken an Weihnachten angst und bange. Denn: Die Zahl der Wohnungslosen in Chemnitz steigt deutlich.

Alfred Mucha (56) arbeitet für die Chemnitzer Stadtmission. Er weiß, dass immer mehr Menschen in die Obdachlosigkeit rutschen.
Alfred Mucha (56) arbeitet für die Chemnitzer Stadtmission. Er weiß, dass immer mehr Menschen in die Obdachlosigkeit rutschen.  © Uwe Meinhold

Alfred Mucha (56) von der Chemnitzer Stadtmission stellte am heutigen Freitag neue Zahlen vor.

Demnach besaßen Ende Oktober 172 Menschen in Chemnitz keine Wohnung, sondern eine Postadresse im Tagestreff "Haltestelle". Ende 2022 waren es "nur" 134.

Die Zunahme der Obdachlosigkeit habe mehrere Gründe, sagt der Fachmann.

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"Auch in einer Stadt mit viel Leerstand sind die billigen Wohnungen von verschiedenen Gruppen begehrt. Viele Vermieter vermieten nicht an Menschen mit Schulden oder Bürgergeld. Dazu traf die Inflation besonders die Ärmsten."

Ein Bild, das es leider viel zu oft gibt: Obdachlose schlafen auf der Straße, packen sich im Winter in Schlafsäcke oder Decken.
Ein Bild, das es leider viel zu oft gibt: Obdachlose schlafen auf der Straße, packen sich im Winter in Schlafsäcke oder Decken.  © Marijan Murat/dpa

Armut trifft zunehmend alleinstehende Rentner und junge Minijobber. Das fanden die Streetworker der Stadtmission bei ihren 708 Kontakten im Zentrum, auf dem Sonnenberg und im Heckert heraus.

Titelfoto: Marijan Murat/dpa

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