Große Party in Chemnitz: Sachsens Sportler des Jahres geehrt

Chemnitz - Eric Frenzel hat derzeit einen Lauf. Im März beendete der 34-Jährige nach 7 Olympia- und 18 WM-Medaillen seine Karriere als Nordisch Kombinierer, stieg jetzt zum Leiter des Trainerteams im Weltcup auf und räumte am Samstagabend in der Eventlocation Kraftverkehr Chemnitz seine siebte Ehrung zum sächsischen Sportler des Jahres ab.

Eric Frenzel (34) räumte nach seinem Karriereende die Krone des sächsischen Sports ab.
Eric Frenzel (34) räumte nach seinem Karriereende die Krone des sächsischen Sports ab.  © Matthias Rietschel

Diesmal für seine Leistung 2022. Wenn der Mann aus Geyer weiter so eine Glückssträhne hat, dann bleibt seine Sportart nach 2026 im olympischen Programm.

Einen großen Unterstützer hat er dazu in Sachsen: Innenminister Armin Schuster (61/CDU). Er versprach Frenzel: "Wir müssen die Nordische Kombination olympisch halten und dafür werden wir politisch kämpfen."

Genau diese Motivation treibt den erfolgreichsten der Sportart an, jetzt nicht die Beine verdientermaßen hochzulegen und Zeit für seine Frau Laura und die drei Kinder zu haben.

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"Ich will ein Zeichen setzen, damit die Kombination auch nach 2026 olympisch bleibt", so Frenzel. Und weil er seinen Sport so sehr liebt, gab's von Laura, die "all die Jahre auf viel verzichten musste, viele Kompromisse machen musste", das "Okay" fürs Weitermachen.

Der Generalsekretär des Landessportbundes Christian Dahms (48) wusste augenzwinkernd noch einen weiteren: "So kannst du jetzt auch als Trainer die Sportlerkrone abräumen."

Francesco Friedrich vor den Kunstturnerinnen Chemnitz und RB Leipzig werden ausgezeichnet

Das imposanteste Kleid an diesem Abend trug Pauline Schäfer-Betz (26) von den Kunstturnerinnen aus Chemnitz.
Das imposanteste Kleid an diesem Abend trug Pauline Schäfer-Betz (26) von den Kunstturnerinnen aus Chemnitz.  © Matthias Rietschel

2022 blieben diese komplett im Wintersport.

Die 6500 Sportfans, die an der Wahl mitgemacht hatten, kürten auch Francesco Friedrich (32) mit seinem Bobteam vor den Kunstturnerinnen Chemnitz und Fußball-Pokalsieger RB Leipzig zur Mannschaft des Jahres.

Olympia-Gold und dies 2022 im Vierer wie Zweier hatte die Sachsen überzeugt. Der Pirnaer war zwar selber nicht da, er schickte aber seinen Trainer Gerd Leopold (64) und die Anschieber Candy Bauer (36) und Alexander Schüller (25), die sonst nicht so im Rampenlicht stehen.

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Schüller gab die Parole aus: "2026 wollen wir wieder um Olympia-Gold kämpfen. Wir sind alle soweit fit." Bauer fügte an: "Ich nicht als Aktiver." Der Chemnitzer will noch die kommende WM in Winterberg mitnehmen und danach aussteigen.

Denise Herrmann-Wick siegt bei den Frauen, war aber nicht in Chemnitz dabei

Gefeiert wurde am Samstag in der Chemnitzer Eventlocation "Kraftverkehr".
Gefeiert wurde am Samstag in der Chemnitzer Eventlocation "Kraftverkehr".  © Matthias Rietschel

Die Karriere beendet hat auch die Sportlerin des Jahres 2022. Denise Herrman-Wick (34) sicherte sich nach 2019 zum zweiten Mal die Krone aus Meissener Porzellan.

Bei der Gala in Chemnitz war die Ex-Biathletin nicht. Vater Lutz verriet wieso: "Denise hatte im Herbst geheiratet. Jetzt war sie in den Flitterwochen und ist gerade auf der Rückreise."

Mama Jeanette nahm für die 34-Jährige die Ehrung entgegen und gestand, dass die Saison 2021/22 eine harte für Denise gewesen sei. "Auch wir haben angefangen zu zweifeln", so Herrmann. Grund: Die Saison lief alles andere als rund. Wenige Wochen vor dem Olympiasieg im Einzel verballerte die Skijägerin aus Bockau beim Weltcup-Verfolger in Oberhof acht der 20 Scheiben.

"Und dann wird sie Olympiasiegerin", freute sich Mutter Jeanette. "Aber wenn Denise irgendwas schaffen will, schafft sie es auch."

Titelfoto: Matthias Rietschel

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