Sie ist das Gesicht des deutschen Langlaufs: Katharina Hennig strebt nach mehr

Chemnitz - Sie galt als heiße Kandidatin auf den Sieg. Doch bei der Wahl zu Sachsens Sportlerin des Jahres 2022 musste Langläuferin Katharina Hennig trotz Gold und Silber bei Olympia in Peking der Biathletin Denise Herrmann-Wick (Gold und Bronze bei Olympia) den Vortritt lassen.

Bei der Sportlerwahl in Sachsen landete Katharina Hennig (26) auf dem zweiten Platz.
Bei der Sportlerwahl in Sachsen landete Katharina Hennig (26) auf dem zweiten Platz.  © Matthias Rietschel

"Zweite zu werden, ist für mich eine große Ehre. Ich bin positiv überrascht. Es ist eine Publikumsumfrage, und ich weiß, dass der Langlauf nicht der populärste Sport ist. Dass Denise gewonnen hat, ist sehr verdient", sagte die 26-Jährige.

Im Gegensatz zur Skijägerin (war auf der Rückreise von den Flitterwochen) hatte die Oberwiesenthalerin den Weg zur Gala im Kraftverkehr Chemnitz gefunden und genoss den Abend.

"Ich ziehe meinen Hut vor dem, was Denise geleistet hat - insbesondere noch mal in dieser Saison. Vorm Heimpublikum so abzuliefern, inspiriert mich sehr", fand Hennig lobende Worte.

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Die Langläuferin hat sich aber selbst aus dem Schatten gekämpft und ist spätestens seit Peking das deutsche Gesicht ihrer Sportart.

Wermutstropfen für Sachsen: Katharina Hennig lebt und trainiert in Bayern

Katharina Hennig (26) prägt seit dem Wechsel von Denise Herrmann-Wick die deutsche Ski-Langlauf-Szene.
Katharina Hennig (26) prägt seit dem Wechsel von Denise Herrmann-Wick die deutsche Ski-Langlauf-Szene.  © Gian Ehrenzeller/KEYSTONE/dpa

"Ich bin da peu à peu reingewachsen und sehr stolz darauf, die Rolle ausfüllen zu dürfen", so Hennig.

Und betonte, dass sich die Langläufer nur gemeinsam "aus dem Tal rauskämpfen" konnten. "Ohne Team würde ich es nicht schaffen", so die WM-Zweite mit der Staffel von Planica.

Das Geheimnis des Erfolgs ist aber ein Wermutstropfen für Sachsen. Denn wie bei Herrmann-Wick gilt - Hennig lebt und trainiert in Bayern. Sie starten nur für einen sächsischen Verein.

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"Mit dem Umzug ins Allgäu habe ich vom Umfeld her mega Glück gehabt. Wir haben eine starke Mannschaft vor Ort, pushen uns gegenseitig und dazu die exzellente Trainerarbeit - das sind Mosaiksteine, damit der Plan aufgehen kann."

Nach zwei super erfolgreichen Wintern haben sich ihre Ziele "nicht wirklich verändert".

Hennig: "Ich bin sehr stolz, was ich geschafft habe, und strebe immer nach etwas Besserem. So wie ich die Saison beendet habe, würde ich gern die neue fortsetzen. Das ist schon schwer, vielleicht kann ich ein Tüpfelchen draufsetzen."

Titelfoto: Bildmontage: Gian Ehrenzeller/Keystone/dpa, Matthias Rietschel

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