Aufbau läuft! Neue Asylunterkünfte in Dresden rücken näher

Dresden - Direkt neben einer Polizeistation in Prohlis will der Freistaat eine neue Notunterkunft für ankommende Asylbewerber einrichten. Auch der Bau der städtischen Wohncontainer-Dörfer wie am Sachsenplatz schreitet voran.

Der frühere Netto-Markt (rote Fassade) neben der Polizeistation (linkes Gebäude) wird als Flüchtlingsunterkunft eingerichtet.
Der frühere Netto-Markt (rote Fassade) neben der Polizeistation (linkes Gebäude) wird als Flüchtlingsunterkunft eingerichtet.  © Thomas Türpe

Bevor ankommende Asylbewerber in den Kommunen verteilt werden können, werden sie zunächst in einer Erstaufnahmeeinrichtung (EAE) untergebracht, für die der Freistaat zuständig ist. In Dresden stehen dafür bislang 1760 Plätze in vier Unterkünften bereit.

Nun sollen bis zu 150 Plätze hinzukommen, dafür eine Notunterkunft in einem ehemaligen Netto-Markt an der Niedersedlitzer Straße eingerichtet werden.

Perspektivisch solle das Grundstück des Freistaates für die Erweiterung des angrenzenden Polizeireviers genutzt werden, sagt Valerie Eckl (34), Sprecherin der Landesdirektion (LDS). "Deshalb ist die Nutzung nur vorübergehend als Notunterkunft für maximal zwölf Monate vorgesehen." Mitte November soll der Betrieb starten.

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Die CDU kritisiert die Standortwahl: "Ich habe keinerlei Verständnis dafür, dass nun wieder der Stadtteil Prohlis herhalten soll", sagt Stadtrat Mario Schmidt (48) und fordert die LDS auf, das Vorhaben "sofort zu stoppen".

CDU-Stadtrat Mario Schmidt (48) kritisiert die Standortwahl des Freistaates.
CDU-Stadtrat Mario Schmidt (48) kritisiert die Standortwahl des Freistaates.  © PR

Container-Anlieferung für den Standort Sachsenplatz beginnt

Blick auf die Baustelle des Container-Dorfes östlich der Sachsenallee. Schon Ende des Monats sollen die Container fertig aufgebaut und ausgestattet sein.
Blick auf die Baustelle des Container-Dorfes östlich der Sachsenallee. Schon Ende des Monats sollen die Container fertig aufgebaut und ausgestattet sein.  © Ove Landgraf

Um alle nach Dresden zugeteilten Asylbewerber (2200 in diesem Jahr) aufnehmen zu können, will die Stadt den Bau der sechs Container-Dörfer im Dezember abschließen.

Am Standort Sachsenplatz/Haltestelle Sachsenallee (72 Plätze) zogen Arbeiter bereits Gräben für Leitungen, in dieser Woche sollen die Container angeliefert werden.

"Der Containerausbau, der Anschluss selbiger an die Medien und die Möblierung sollen bis Ende November abgeschlossen sein", so Marcus Herrmann (36), Sprecher der zuständigen STESAD.

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Die Gesamtkosten für den vom Rathaus geplanten zweijährigen Betrieb belaufen sich auf 6,7 Millionen Euro (inklusive Bewirtschaftung, Betreuung, Wachschutz etc.), davon kosten Planung und Bau 2,4 Millionen Euro.

Bagger gruben auf dem Areal, das zuvor als Parkplatz genutzt wurde, bereits Gräben für die Leitungen. In dieser Woche sollen die Container kommen.
Bagger gruben auf dem Areal, das zuvor als Parkplatz genutzt wurde, bereits Gräben für die Leitungen. In dieser Woche sollen die Container kommen.  © Ove Landgraf

Bevor ab Januar erste Bewohner einziehen, soll es an allen sechs Standorten noch einen Besuchstag für interessierte Bürger geben.

Titelfoto: Montage: Thomas Türpe, Ove Landgraf (2)

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