Kriminal-Statistik aus Dresden: Hier gibt es den größten Anstieg an Straftaten

Dresden - In der Landeshauptstadt registrierte man vergangenes Jahr insgesamt 51.821 Straftaten, im Vorjahr waren es 47.123. Besonders in den Bereichen Gewalt und Diebstahl gab es einen deutlichen Anstieg.

Der Dresdner Polizeipräsident Lutz Rodig (60) bezeichnet die Landeshauptstadt weiterhin als sicher.
Der Dresdner Polizeipräsident Lutz Rodig (60) bezeichnet die Landeshauptstadt weiterhin als sicher.  © Thomas Türpe

Dienstagmittag veröffentlichte die Polizeidirektion Dresden ihre Kriminalstatistik zum Jahr 2023.

Diese zeigt, dass es ähnlich viele Fälle wie in den Jahren 2018 bis 2022 gab. Nur das Corona-Jahr 2021 bildete hier die Ausnahme.

Vor 2018 lagen die Zahlen oftmals über 55.000, das sind 15 bis 20 Prozent mehr als der jetzige Stand.

Dresden: Schläger, Drogen und geklaute E-Scooter: 42 Kontrollen in Löbtau und Gorbitz!
Dresden Crime Schläger, Drogen und geklaute E-Scooter: 42 Kontrollen in Löbtau und Gorbitz!

Ein deutlicher Anstieg zum Vorjahr ist vor allem bei Verstößen gegen das Aufenthalts- und Asylgesetz erkennbar. Davon gab es im vergangenen Jahr 4382 (plus 131 Prozent).

Die Stadt habe aber laut Polizeipräsident Lutz Rodig (60) frühzeitig auf diese Entwicklungen reagiert. Dazu werden in den Grenzregionen stärkere Kontrollen durchgeführt. Seit Herbst gehen die Zahlen in diesem Problembereich demnach wieder zurück.

Auch bei den Raubstraftaten gab es einen deutlichen Anstieg mit einer Erhöhung um 34,8 Prozent auf 496 Taten.

Erfreulich ist, dass von allen 51.821 Straftaten, mehr als die Hälfte, nämlich 29.349 aufgeklärt werden konnten. Die Aufklärungsquote stieg damit von 55,9 auf 56,6 Prozent.

Mit diesen Zahlen "[...]gehört Dresden weiter zu den sichersten Großstädten in Deutschland", versicherte der 60-Jährige.

Wer sind die Täter?

Die Soko Iueventus führt öfter Kontrollen am Wiener Platz durch.
Die Soko Iueventus führt öfter Kontrollen am Wiener Platz durch.  © Holm Helis

Im Jahr 2023 wurde gegen 19.680 Verdächtige ermittelt, rund drei Viertel davon waren männlich. Die Altersgruppe mit den meisten Straftaten sind dabei immer noch die Erwachsenen mit einem Anteil von 76,6 Prozent.

Die Menge der verdächtigen Heranwachsenden blieb mit 9,3 Prozent fast unverändert. Einen größeren Teil übernahmen diesmal die Jugendlichen, denn es wurde gegen 268 ermittelt, was 53 mehr als im Vorjahr sind.

Dieser Anstieg ist laut Rodig vor allem durch den Einsatz der Soko Iuventus, eine Sonderkommission zum Aufklären von Rauben Jugendlicher gegen Jugendliche erklärbar.

Eine weitere Erhöhung ist bei den von Kindern begangenen Straftaten erkennbar, dabei waren es im vergangenen Jahr 6 Prozent. Besonders auffällig war dabei die Verwicklung in Diebstahl, Sachbeschädigung und Körperverletzung.

Dresden: Gefesselt und geschlagen: Mädchen-Gang soll 13-Jährige gequält haben
Dresden Crime Gefesselt und geschlagen: Mädchen-Gang soll 13-Jährige gequält haben

Außerdem gab es einen Anstieg von nicht deutschen Tatverdächtigen von 29,8 auf 32,5 Prozent.

Der insgesamt durch Kriminalität verursachte finanzielle Schaden betrug vergangenes Jahr rund 40,4 Millionen Euro. Das ist ein Rückgang von 74,1 Prozent, der sich im Wesentlichen mit dem Einbruch ins Grüne Gewölbe erklären lässt.

Welche Straften waren die häufigsten?

Die Prager Straße ist einer der hauptsächlichen Drogenumschlagplätze in Dresden.
Die Prager Straße ist einer der hauptsächlichen Drogenumschlagplätze in Dresden.  © Thomas Türpe

Die Zahl der Gewaltstraftaten ist zwar mit 1827 Fällen im Vergleich zum Vorjahr angestiegen, aber immerhin gab es dabei 33,3 Prozent weniger Mord- und Totschlagsdelikte. Laut Bericht wurden 15 (2022: 26) dieser Taten erfasst. Raubstraftaten gab es dagegen 496 Mal und damit 34,8 Prozent öfter.

Den größten Anteil aller Straftaten haben in Dresden immer noch die Diebstahlsdelikte mit ganzen 39,5 Prozent. Im Jahr 2023 konnten 20.462 Straften in diesem Bereich erfasst werden.

Schwerpunkte dabei sind vor allem Ladendiebstahl, Fahrraddiebstahl und das Klauen aus Böden, Waschküchen oder Kellern. Hinzu kommen 225 Autodiebstähle sowie 630 Diebstähle aus Wohnungen.

Beim Thema Drogen blieben die Zahlen relativ unverändert. Seit September 2023 gibt es die Ermittlungsgruppe Innenstadt für das Stadtzentrum. "Örtlicher Schwerpunkt der Rauschgiftkriminalität bilden die Prager Straße sowie der Wiener Platz", erläuterte Polizeipräsident Rodig.

Die meisten Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz standen im Zusammenhang mit Cannabis oder Crystal. Im Stadtgebiet wurden zwei Drogentote registriert.

Die Polizei konnte im vergangenen Jahr rund 29,2 Kilogramm Marihuana, rund 2,7 Kilogramm Crystal, rund 1 Kilogramm Amphetamin, 4,1 Kilogramm Haschisch und 368 Gramm Kokain sicherstellen.

Titelfoto: Holm Helis

Mehr zum Thema Dresden Crime: