Drama in Dresden! Geiselnehmer (†33) stürzt bei Flucht vor Polizei 30 Meter in die Tiefe

Dresden - Aufregung in der Michelangelostraße! Im Dresdner Stadtteil Zschertnitz ist es am Freitagmorgen zu tragischen Szenen gekommen.

Der mutmaßliche Täter starb noch an Ort und Stelle.
Der mutmaßliche Täter starb noch an Ort und Stelle.  © Norbert Neumann

Gegen 8.20 Uhr soll dort ein 33-jähriger Mann eine Frau (45) bedroht, geschrien und Möbel aus dem Fenster eines Hochhauses geschmissen haben. Als er dann versuchte, über den Balkon zu fliehen, stürzte er rund 30 Meter in die Tiefe.

Wie die Polizei am Nachmittag mitteilte, erlitt er dabei schwerste Verletzungen und verstarb noch an Ort und Stelle.

"Einwohner informierten uns, dass ein Mann auf dem Balkon in einem oberen Stockwerk von einem Balkon Möbelstücke wirft", hatte Polizeisprecher Marko Laske (49) bereits am Vormittag gegenüber TAG24 gesagt. "Augenscheinlich hatte er eine Frau in seiner Gewalt, außerdem hatte er ein Messer."

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Deshalb rückte die Polizei sofort mit dem Zug für lebensbedrohliche Einsatzlagen (lebEL-Zug) an. "Beim Anblick der Einsatzkräfte begann der Mann vom Balkon abwärts zu klettern, kam einige Stockwerke [herunter]. Dann stürzte er ab", so der Polizeisprecher. Laut ersten Ermittlungen geht man nicht von einer suizidalen Handlung aus.

Zeugen berichteten, er soll vom 15. in den 11. Stock geklettert sein. "Was in der Wohnung genau geschah, wird jetzt ermittelt", sagte Laske. "Die Frau steht gegenwärtig unter Schock." Sie wurde in Sicherheit gebracht und medizinisch-psychologisch betreut.

Die Beziehung, in der die beiden Beteiligten zueinanderstanden, stand zu Beginn der Ermittlungen noch nicht fest.

Wirbel auf der Michelangelostraße.
Wirbel auf der Michelangelostraße.  © Norbert Neumann
Der Rettungsdienst konnte dem Gestürzten nicht mehr helfen.
Der Rettungsdienst konnte dem Gestürzten nicht mehr helfen.  © Roland Halkasch

Mehrere Anwohner der Hochhauses in der Michelangelostraße - darunter auch zwei Kinder - die das Ganze mit ansehen mussten, wurden vor Ort durch die Einsatzkräfte betreut.

Was den 33-jährigen Tunesier zu seinem Handeln bewogen hatte, sei laut Polizeiangaben nun Gegenstand der laufenden Ermittlungen.

Erstmeldung von 10.40 Uhr, letztmalig aktualisiert um 15.08 Uhr.

Titelfoto: Norbert Neumann

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